Das LMP1-Feld 2015
Wie vorige Woche angekündigt, beginnen wir nun mit einem Blick in die Felder der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft , der 24h von LM und der ELMS, die am 6.2. der Öffentlichkeit auf der Pressekonferenz des ACO zugänglich gemacht wurden. Der Anfang macht die Top-Kategorie die auch in diesem Jahr ausschliesslich in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und beim 24 Stunden Rennen von Le Mans an den Start geht.
Nr | Marke | Auto | Fahrer | Team | Land | Wagen |
1 | Anthony Davidson (GB), Sebastian Buemi (F), Kazuki Nakajima (J) | Toyota Racing | Toyota TS040 Hybrid | |||
2 | Alexander Wurz (A), Stephane Sarrazin (F), Mike Convay (GB) | Toyota Racing | Toyota TS040 Hybrid | |||
4 | Simon Trummer (CH), TBA, TBA | Team by Kolles | CLM P1/01 | |||
7 | Andre Lotterer (D), Benoit Treluyer (F), Marcel Fässler (CH) | Audi Sport Team Joest | Audi R18 e-tron quattro | |||
8 | Lucas di Grassi (BR), Loic Duval (F), Oliver Jarvis (GB) | Audi Sport Team Joest | Audi R18 e-tron quattro | |||
9 | Rene Rast (D), Filipe Alburquerque (P), Marco Bonanomi (I) | Audi Sport Team Joest | Audi R18 e-tron quattro | |||
12 | Nicolas Prost (F), TBA, TBA | Rebellion Racing | Rebellion R-One | |||
13 | Matthias Beche (CH), TBA, TBA | Rebellion Racing | Rebellion R-One | |||
17 | Timo Bernhard (D), Mark Webber (AUS), Brendon Hartley (NZ) | Porsche Team | Porsche 919 Hybrid | |||
18 | Romain Dumas (F), Neel Jani (CH), Marc Lieb (D) | Porsche Team | Porsche 919 Hybrid | |||
19 | Nico Hülkenberg (D), Nick Tandy (GB), Earl Bamber (NZ) | Porsche Team | Porsche 919 Hybrid | |||
21 | Tsugio Matsuda (J), TBA, TBA | Nissan Motorsport | Nissan GT-R LM Nismo | |||
22 | Harry Ticknell (GB), TBA, TBA | Nissan Motorsport | Nissan GT-R LM Nismo | |||
23 | Oliver Pla (F), TBA, TBA | Nissan Motorsport | Nissan GT-R LM Nismo |
Mit 14 Autos ist dies einer der stärksten Jahrgänge der letzten 4 Jahre. Dieser wird hauptsächlich durch die Hersteller befeuert: 11 der Wagen kommen von Herstellern. Nimmt man Le Mans so starten dort je 3 Audi R18 e-tron Quattro, Porsche 919 Hybrid und Nissan GT-R LM Nismo, deren dritte Wagen (in der Tabelle gelb hinterlegt) ausschliesslich beim Testrennen in Spa-Francorchamps und beim Klassiker an der Sarthe antreten. Nur Toyota verzichtet aus Budgetgründen auf den Einsatz eines dritten Autos und kann dafür die gesamte Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft bestreiten, um den WM-Titel aus dem letzten Jahr dort zu verteidigen. Hinzu kommen die privaten LMP1-Wagen von Rebellion Racing, die den Auftakt in Silverstone wegen des fälligen Motorenwechsels von Toyota auf AER auslassen müssen, und die nun unter dem Banner „Team by Kolles“ antretende ex-Lotus-Mannschaft, die nun die Verbindung zum britischen Hersteller kappen möchte. Als Folge ist das nun als „Scheidungskind“ darstehende Chassis des Autos noch vorläufig ohne Namen. Von AER stammt auch das Triebwerk dieses Wagens, was der Kolles Mannschaft die Möglichkeit gibt in Silverstone endlich mal der Rebellion-Crew in der Privatierspunktewertung („AER-Cup“) vorweg zu eilen.
Während Audi, Toyota und Porsche schon ihre Pilotencrews fixiert haben steht dies bei Nissan, Rebellion Racing und Kolles noch aus. Hinter den Kulissen dürfte ein Tauziehen um die letztjährigen Rebellion Racing Piloten durch den neuen japanischen Hersteller begonnen haben. Gespannt dürfte man vor allem bei Porsche sein wie sich die LMP-Novizen Hülkenberg, Tandy und Bamber gegen die etablierten Piloten schlagen.
Mehr Spannung als noch die Fahrer dürfte der 4-Kampf der technischen Konzepte versprechen, bei denen nun wirklich jeder Hersteller ein anderes Konzept bringt. Bei Audi steht noch die Entscheidung an in welche Hybrid-Klasse man nun für diese Saison wechselt, nachdem man im letzten Jahr mit dem 2KJ-Williams Schwungmassenspeicher System den 6 KJ-Speichern der Konkurrenz in der WM unterlegen war. Porsche kommt mit einer Evo-Version des Porsche 919 Hybrid das seinen Batterie-Akku mutmasslich auf projektierte 8 KJ aufgebohrt hat. Auch Toyota , die deutlich weniger Details an ihrem TS040 überarbeiten mussten, will mit ihrem noch von einem Superkondensator befeuerten Hybridsystem in die höchste Kategorie wechseln. Beim Frontmotor-Frontantrieb-Airthroughflow-Exoten Nissan (bei sovielen Pionierkonzepten sollten die Erwartungen an zählbaren Renn-Ergebnissen für die ersten Läufe erst mal im Hintergrund stehen) steht die Entscheidung über die Grösse des verbauten Flywheel-Hybridspeichers von Zulieferer Torotrak noch an. Ersten Andeutungen zu Folge hat man zwar auch eine 8MJ-Variante in Petto, kann sich aber vorstellen das Debütjahr aus Zuverlässigkeitsgründen mit einer kleineren Variante zu bestreiten. Bei den beiden Privatiersmannschaften wird hingegen die Zuverlässigkeit des Chassis und seiner technischen Komponenten den Ausschlag geben.