Die LMP1 2014 - schlägt das neue Reglement an?

Das LMP1-Feld wächst 2014, im ersten Jahr des neuen effizienzbasierten Reglements, auf 9 Fahrzeuge in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und 10 beim Klassiker in Le Mans. Das sind zwar 2 mehr als 2013, als mit 3 Audi, 2 Toyota, 2 Rebellion Racing-Lola und einem Strakka Racing-HPD ARX-03a LMP1 nur 8 LMP1 an der Sarthe starteten, aber von einem grossen Durchbruch darf hier noch keine Rede sein.

Platz Nr. Klasse Auto Marke Fahrer Team Land Wagen Reifen
1 1 LMP1-H GT3 Audi Lucas Di Grassi (BR), Tom Kristensen (DK, Loic Duval (F)
Audi Sport Team Joest Deutschland Audi R18 e-tron quattro Michelin
2 2 LMP1-H GT3 Audi Marcel Fässler (CH), Andre Lotterer (D), Benoit Treluyer (F) Audi Sport Team Joest Deutschland Audi R18 e-tron quattro Michelin
3 3 LMP1-H GT3 Audi Oliver Jarvis (GB), Marco Bonanomi (I), Filipe Albuquerque (BR) Audi Sport Team Joest Deutschland Audi R18 e-tron quattro Michelin
4 7 LMP1-H GT3 Toyota Alexander Wurz (A), Stephane Sarrazine (F), Kazuki Nakajima (J) Toyota Racing Japan Toyota TS 040 - Hybrid Michelin
5 8 LMP1-H GT3 Toyota Anthony Davidson (GB), Nicolas Lapierre (F), Sebastian Buemi (F) Toyota Racing Japan Toyota TS 040 - Hybrid Michelin
6 14 LMP1-H GT3 Porsche Romain Dumas (F), TBA, TBA Porsche Team Deutschland Porsche 919 Hybrid Michelin
7 20 LMP1-H GT3 Porsche Timo Bernhard (D), TBA, TBA Porsche Team Deutschland Porsche 919 Hybrid Michelin
8 9 LMP1-L GT3 Lotus Christijan Albers (NL), TBA, TBA Kodewa-Lotus Deutschland Lotus T129 - AER Michelin
9 12 LMP1-L GT3 Oreca Nicolas Prost (F), Nick Heidfeld (D), TBA Rebellion Racing Schweiz Rebellion - Toyota R-One Michelin
10 13 LMP1-L GT3 Oreca Mathias Beche (CH), TBA, TBA Rebellion Racing Schweiz Rebellion - Toyota R-One Michelin

Angesichts der Tatsache, dass das Einsatzmaterial hier nicht gerade das preiswerteste ist und das einzige Einsatzgebiet eine von der FIA ausgerichtete WM mit weltweiten Logistikanforderungen ist, war von vornherein klar, dass bei Mindest-Saisonbudgets von geschätzt deutlich über 4 Mio Euro pro Auto die Zahl der Privatteams an einer Hand abzuzählen wäre. porsche-2014-lmp1-test.jpgAbseits der Werke braucht man aber die Privatiersbasis um in der Sportwagenszene volle Felder in einer jeglichen Klasse, abseits von wechselnden Werksengagements zu generieren.

Wenigstens kommt mit Porsche in diesem Jahr ein weiterer Hersteller mit 2 Autos in die Top-Klasse der Werksautos neben Audi und Toyota hinzu. Während die Fahrerbesatzungen auf den beiden 919 Hybrid noch nicht ganz unter den zur Verfügung stehenden Kandidaten aussortiert sind, erstaunt hier die Tatsache, dass das langjährige Erfolgsduo Romain Dumas und Timo Bernhard von Porsche getrennt wird. Auch Toyota schichtet seinen ansonsten gegenüber 2013 unveränderten Fahrerkader noch mal um: Stephane Sarrazin und Sebastian Buemi tauschen die Wagen, so dass Alexander Wurz nun zukünftig mit Buemi und seinem japanischen Co-Piloten Nakajima sich ein Auto teilen wird. Audi hingegen hat seine Crews wie bereits vermeldet im Wesentlichen beibehalten, wobei es lediglich den Abgang von Allan McNish zu kompensieren galt. Die Ingolstädter werden in Le Mans und bei der Runde in Spa-Francorchamps zudem ein drittes Auto einsetzen, während Porsche und Toyota aus Kostengründen auf diesen Kniff verzichten werden.

Zur Privatierskategorie: Hier bekommt Rebellion Racing wie vermeldet Konkurrenz von Kodewa-Lotus. Was auffällt ist das starke deutsche Engagement in der Top-Klasse der Sportwagenszene. Neben den beiden deutschen Werken und dem in Greding stationierten Lotus-Team ist auch Toyota durch die deutsche Entwicklungsbasis in Köln auch zu einem guten Teil als einheimisches Team zu verstehen. Und mit Rebellion Racing-Fahrer Nick Heidfeld, dessen genauer Einsatzwagen noch nicht fixiert ist (die #12 ist derzeit reine Spekulation), haben die deutschen Fans in diesem Jahr zahlreiche Gründe die Top-Klasse der WM zu verfolgen.

Noch nicht ganz dementiert sind anfängliche Spekulationen, dass ein zweiter Kodewa-Lotus im Laufe der Saison eingesetzt werden könnte und Oak Racing mit einer LMP1-Konstruktion gegen Ende der Saison debütieren könnte. Wenn man sich allerdings das Programm von Jacques Nicolets Truppe für dieses Jahr anschaut, dann wird schnell offenbar, dass dafür die Kapazitäten wohl kaum vorhanden sein werden. Auch durch den Alleineinsatzstatus der LMP1 in der WM und deren strikte Ausrichtung auf Full-Season-Entries sind Feldzuwächse so gut wie unwahrscheinlich – Hoffnungen sollte man sich also in diese Richtung nicht machen.

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