Le Mans - Vorschau 1: LMP1

Am Mittwoch dieser Woche starten das 81.te 24 Stunden Rennen von Le Mans mit den ersten freien Trainings auf dem 13,6km langen Kurs in ihre diesjährige Ausgabe. Im Zuge des kommenden Reglementsumbruchs in der Top-Klasse hat sich das LMP1 Feld für 2013 auf nur noch 8 Autos ausgedünnt. Im Endeffekt lässt sich das Geschehen in der Top-Klasse auf 2 Duelle formulieren: Audi Sport Team Joest gegen Toyota und Rebellion Racing gegen Strakka Racing.

In der Werksauseinandersetzung bekommen es die drei gemeldeten Audi R18 e-tron Quattro mit den beiden Toyota TS030 evo zu tun. Ingolstadts Phalanx hat sich in den bisherigen drei Aufeinandertreffen - Silverstone, Spa-Francorchamps und dem Le Mans Testtag vor einer Woche - stets überlegen gezeigt. Dabei sind die Audi R18 e-tron Quattro nur in wenigen, aber effizienten Details verbessert worden, so der Energieausbeute des Hybridsystems, der Heckdiffusor-Aerodynamik, die nun die Auspuffabgase effektiv in die Generierung des Abtriebs einbindet, oder der Verbesserung der Rundumsicht durch zusätzliche Kameras und Bildschirme im Cockpit. Auch scheinen die Audi-Reifen von Michelin deutlich gelungener zu sein wie die Toyota-Pneus. Toyotas Evo-Version hat sich zur Enttäuschung der japanisch-französisch-kölschen Crews nicht als der grosse Wurf gezeigt der sie hätte sein sollen. 5s Abstand auf die Audi scheinen auf den ersten Blick eine deutliche Sprache zu sprechen. Allerdings hatte der ACO im Vorfeld des Testtages das Tankvolumen der Benziner noch einmal um 3l vergrössert, was sich erst beim Rennen durch längere Stints der Audi-Gegner bemerkbar machen wird.

In der Privatiers-Klasse treten die beiden Rebellion Racing-Lola gegen den Strakka Racing-HPD an. Hier ist das Duell in den vergangenen beiden Rennen und bei der Testsession ebenfalls eindeutig zugunsten der schweizer-britischen Mannschaft ausgegangen. Strakkas Honda-Crew wurde bei den Rennen durch Unfälle und kleinere technische Gebrechen eingebremst.

Aus deutschsprachiger Fahrersicht gibt es keinen Schwerpunkt mehr in der Klasse. Ingolstadt setzt auf eine Internationale Crew und hat nur noch André Lotterer und den Schweizer Marcel Fässler als einheimische Piloten im Kader. Bei Toyota tut Alexander Wurz nach wie vor Dienst und in der Privatiersklasse werden Neel Jani und Nick Heidfeld im Lola mit der #12 die Daumen der hiesigen einheimischen Fans fordern.

Nicht nur für die Rebellion-Lola sondern für alle Teams wird es reglementsbedingt die Abschiedsvorstellung ihrer Autos an der Sarthe werden. Während Rebellion Racing sich auf die Konstuktion des neuen R-One konzentrieren und dafür das ALMS-Programm zurückfahren will, wird Strakka Racing voraussichtlich HPD´s nächstjährigen Wagen unter ihre Fittiche nehmen. Audi und Toyota haben schon die Konstruktion des jeweiligen 2014er Autos in Angriff genommen - das bei Porsche schon wie berichtet seit dieser Woche läuft.

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