Lotus-LMP2 soll nun doch kommen

lotus_lmp2.jpgDie offizielle Meldung wird zwar erst für nächste Woche erwartet - aber dank unserer Kollegen von Motorsport-Total wurden jetzt schon erste Einzelheiten publik: Bei den beiden LMP2, welche das Team Kolles in der kommenden Saison in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft einsetzen will, soll es sich um zwei Lola-Judd handeln, die unter dem Namen von Lotus eingesetzt werden. Der Teamchef der in Greding ansässigen Mannschaft hatte letzte Woche schon (wir berichteten) in der lokalen Presse angedeutet, mit einem Hersteller als dessen Werksteam kooperieren zu wollen. Die beiden Lola sollen in der klassischen Lotus-Lackierung schwarz-gold in der WM und in Le Mans antreten.

Sollte dies 100%ig zutreffen, dann würde Lotus in diesem Fall den gleichen Weg gehen wie zuvor Aston Martin. Die Briten hatten sich 2008 ein Lola-Chassis besorgt, das mit einem eigenen Motor ausgestattet wurde und dann 2009 ein in Kooperation von Lola und Aston Martin entstandenes LMP-Coupé nachgeschoben. Das lange angekündigte eigene LMP-Auto AMR-One erlebte 2011 hingegen eine furiose Bauchlandung.

Lotus hatte 2010 ebenfalls ein eigenes LMP2-Projekt angekündigt. Dieses wurde jedoch Ende der vergangenen Saison auf unbestimmte Zeit verschoben. Die britische Schmiede mit asiatischen Besitzern steht ohnehin vor einer umfangreichen Modelloffensive und musste sein ausuferndes Motorsportprogramm straffen. Kolles nutzte nun offensichtlich seine F1-Beziehungen, um sich in diese Pläne einzuklinken und so zu einem Werksteam-Status zu gelangen. Der „Plan B“, statt einem eigenen Auto einen Kunden-LMP zu kaufen und den dann sukzessive weiter zu entwickeln, dürfte zudem eine zwar konservative, aber dennoch kostengünstigere Variante sein, zu einem eigenen Auto zu kommen.

Es scheint bei Lotus ein gängiges Geschäftsmodell zu werden, das selbst die Werks-Entwicklungsteams durch Kundeneinsätze finanziert werden – siehe Jetalliance und die Einsätze der GTE-Evoras. Nun dürfte man mit Spannung darauf warten, wie die Motorenlösung und die Wahl der sonstigen technischen Partner (Reifen / Getriebe / etc.) bei Kolles ausfallen wird. Erste Spekulationen sprechen von einem als Lotus gebrandeten Judd-BMW-HK-Block. Judd arbeitete schon zuvor als Partner von Lotus bei einem Projekt für einen neuen Indycar-Motor zusammen. Vielleicht zaubert Lotus aber doch einen eigenen Treibsatz aus dem Hut. Die offizielle Meldung zum LMP-Programm soll zumindest im Verlauf der kommenden Woche erscheinen.

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