Le Mans 2009 - ein paar Fakten

So langsam kann man einen Blick zurück wagen – auf ein 24 Stunden Rennen in Le Mans, das in seiner 77. Ausgabe den Glanz früherer Zeiten erahnen ließ: 908Ein Mehrkampf zwischen verschiedenen Werksteams, der auch die Emotionen der Fans – seien sie nun Anhänger der Löwen, der Ingolstädter oder der Astons – zurückbrachte. Beginnen wir nun mit der Aufarbeitung und da mit einem kleinen Statistiküberblick.

  • Dritter Sieg für Peugeot - damit können sich die Franzosen nun auf einer Stufe mit Matra-Simca wähnen, die ebenfalls drei Siege an der Sarthe von 1972-74 zu Buche stehen haben. Die Löwen beendeten die seit 2004 ununterbrochen andauernde Siegesserie der Audis, die fünfmal hintereinander den Klassiker gewinnen konnten. Ähnlich lange Siegesserien hatten bislang nur Porsche (siebenmal von 1981-87) und Ferrari (sechsmal von 1960-65) hinlegen können. Ferrari bleibt somit mit neun Gesamtsiegen zweiterfolgreichster Hersteller hinter Porsche (16 Siege) und noch vor Audi (8). Peugeot hat noch Jaguar (7), Bentley (6), Alfa und Ford (je 4) vor sich in der Liste stehen und hält somit auf Rang 8 der Erfolgsliste beim Klassiker. Übrigens - es war der 15. Sieg eines französischen Fabrikats.

  • Alexander Wurz, Marc Gene und David Brabham besserten die Le Mans-Statistiken ihrer Heimatländer signifikant auf. Für Wurz war es persönlich der zweite Sieg nach 1996 auf dem Joest-TWR Porsche – drei Österreicher haben somit bislang Siege an der Sarthe verzeichnen können. David Brabham und Marc Gene konnten sich neu in die Siegerliste des 24h-Klassikers eintragen. Damit stehen jetzt dei australische und zwei spanische Namen dort verzeichnet.

  • 18. Sieg für Michelin an der Sarthe: Goodyear (14) klar hinter sich – und Dunlop (34) noch lange klar vor Augen. 

  • Mit 340,86 km/h gestoppter Höchstgeschwindigkeit für die Peugeot im Qualifying waren die Maximalgeschwindigkeiten geringer als noch 2008 (350 km/h) und 2007 (351 km/h durch Audi im Rennen).

  • NachtsMit Tom Kristensen, Rinaldo Capello, Marco Werner, Allan McNish, Chistophe Bouchut, Stephane Ortelli, Guy Smith, Seiji Ara und Alexander Wurz starteten neun ehemalige Gesamtsieger bei der diesjährigen Ausgabe. Wurz schaffte den zweiten Sieg mit 13 Jahren Abstand.

  • Die beiden erfahrensten Piloten im Feld waren heuer Christophe Bouchut und Sieger David Brabham mit jeweils 15 Teilnahmen, gefolgt von Emanuel Collard und Patrice Goueslard mit jeweils 14 Rennen und Oliver Beretta mit 13.

  • Horst Felbermayr Sr. war mit 64 Jahren und 8 Monaten der älteste Pilot im Feld. Jüngster Volanteur war der Brite Nigel Moore im LNT Ginetta Zytek, der am Renntag mit 17 Jahren, 5 Monaten und 9 Tagen den Rekord von Ricardo Rodriguez aus dem jahr 1959 (17J/4M/4T) knapp verpasste.

  • Für Creation-Pilotin Vanina Ickx, heuer einzigste weibliche Pilotin im Feld, war es die fünfte Teilnahme an der Sarthe. In der Geschichte des Klassikers gibt es somit nur noch drei Fahrerinnen, die gleichviel oder mehr Teilnahmen in ihren Meriten stehen haben.

  • 38 Le Mans-Neulinge wurden offiziell gelistet, wobei fälschlicherweise der schon im letzten Jahr debütierte Wolf Henzler hier mit geführt wurde. Unter den deutschsprachigen Piloten starteten André Lotterer, Neel Jani, Alex Müller, Lukas-Lichtner-Hoyer und Thomas Gruber zum ersten Mal.

  • KSM-Pilot Jean de Pourtales, der das dritte Mal startete, hat einen ganz besonderen Link zur Geschichte des Klassikers – sein Grossvater Max de Pourtales startete 1923 beim allerersten 24h-Rennen auf einem Bugatti und errang damit den 10. Gesamtrang. 

  • Spyker23 ehemalige F1-Piloten und ein aktiver F1-Starter (Sebastian Bourdais) unterstreichen die Bedeutung der Sportwagenfahrer-Nachwuchsserie #1 für den Klassiker.

  • Starter aus 29 Nationen fanden sich heute im Feld. Darunter stellten die Franzosen (42 Piloten), Briten (29) und Deutschen (14) die stärksten Kontingente.

  • Zweiter Sieg für Porsche in der LMP2. Dem Team Essex kam wie auch den Löwen in der LMP1 seine Rennerfahrung durch den Testeinsatz bei den 1000km Spa zu Gute. Lola hatte man klar im Griff und der Doppelsieg ging nur durch einen unglücklichen Unfall des Team Goh RS-Spyders kurz vor Schluss verloren. In zehn Jahren Bilanz haben nun Lola fünfmal, Reynard dreimal und Porsche zweimal die kleine Klasse gewonnen.

  • 6. GT1-Sieg einer Corvette, zweiter Erfolg der C6.R in der GT1-Klasse.

  • Zweiter GT2-Sieg in Folge für Ferrari – zudem durch das selbe Team. Giuseppe Risi Competitione hatte auch drei der vier offiziellen Ferrari-Piloten auf seinem Top-Wagen versammelt. Die Schlacht gegen den offiziellen Werksporsche fiel leider aus – der Felbermayr-Proton-997´er musste als erster Ausfall der GT-Klasse verzeichnet werden.

  • Erste Zielankunft für Spyker in Wertung! Lediglich 2003 hatte man einen C8 Double 12 R GT ausserhalb der Wertung (Distanz nicht ausreichend) über die Ziellinie gebracht. Mit dem zehnten Start eines Spykers brachte man endlich das erste reguläre Finish unter Dach und Fach. 

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