Corvette Doppelprogramm 2022?

Corvette Racing erwägt einem Bericht unserer Kollegen von Sportscar 365 zur Folge ein paralleles Engagement in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft für die kommende Saison 2022. Das hat Corvette-Sportchefin Laura Wontrop Klauser unseren Kollegen gegenüber erläutert. Demnach lautet eine Option für das kommende Jahr sich mit je einem für die ganze Saison eingeschriebenen Wagen in der neuen GTD-Pro-Klasse der IMSA-Meisterschaft als auch mit einer GTE-Corvette in der Langstrecken-WM zu engagieren.

Während man das amerikanische Engagement angesichts einer noch ausstehenden Konstruktion einer neuen, GT3-kompatiblen Variante der C8.R mit einem notdürftig von GTE auf GT3 umgebauten Vorjahreswagen bestreiten würde, würde das WM-Engagement unter dem Gesichtspunkt einer Vorbereitung des Cadillac LMDh-Programms ab 2023 Sinn machen. Logistisch wäre daher wahrscheinlich auch nicht mehr als ein 1-Wagen-Engagement in jeder Serie machbar, da von der C8.R GTE nur 4 Chassis existieren und für jeden Wagen bei professionellen Einsätzen ein Ersatzchassis in der Hinterhand verbleiben muss.

Zudem könnte Corvette Racing damit sein Le Mans-Engagement reifentechnisch deutlich besser vorbereiten. Während nämlich in der IMSA alle Hersteller auf einer Einheitsmischung von Michelin ausrücken müssen, werden die Mischungen in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf die Hersteller massgeschneidert. Ein weicher Slick von Ferrari passt daher zum Beispiel nicht auf einen Aston Martin oder eine Corvette - von Porsche mit ihrem Heckantrieb mal ganz abgesehen. Das Erfahrungsdefizit mit den auch in Le Mans gebräuchlichen WEC-Reifen war Corvette in der Vergangenheit öfters mal beim Klassiker auf die Füsse gefallen. Dies soll mit ein Grund sein warum ein entsprechendes Engagement in der WEC nun eine höhere Realisierungswahrscheinlichkeit hätte. Schon in der Vergangenheit hatte Corvette in der WEC daher gastauftritte im Vorfeld des Klassikers an der Sarthe bestritten. So startete man in diesem jahr bereits beim Saisonauftakt in Spa mit einem Wagen (Bild).

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