Audi startet LMDh-Programm
Audi hat heute offiziell ein kommendes LMDh-Engagement angekündigt. Die Ankündigung erfolgte eher beiläufig im Rahmen der Verkündigung eines Rally Dakar-Engagements mit einem Seriell-Hybrid-betriebenen Prototypen und der Ankündigung des werksseitigen Ausstiegs aus der Formula E zum Ende der laufenden Saison.
Julius Seebach, der neue Geschäftsführer der Audi Sport GmbH, der Dieter Gass am 1.12 an der Spitze des Audi-Sportprogramms ablöst, gab einen kurzen Ausblick auf das angeplante Le Mans-Comeback: „....Darüber hinaus evaluieren wir weitere mögliche Betätigungsfelder für uns im internationalen Motorsport. Dabei haben wir die Wünsche unserer Kunden genauso im Blick wie die zukünftige Strategie des Unternehmens, die ganz klar im Zeichen der Elektrifizierung und einer CO2-neutralen Mobilität steht. Deshalb bereiten wir uns intensiv auf den Einstieg in die neue Sportwagen-Kategorie LMDh mit ihren Highlight-Rennen 24 Stunden von Daytona und Le Mans vor. Die wichtigste Botschaft für unsere Fans ist, dass Motorsport bei Audi weiter eine bedeutende Rolle spielen wird.“
Während beim Kundensport der Audi R8 LMS GT3 und die Kundenwagen für die GT4 und TCR-Klasse mittelfristig weiter im Mittelpunkt stehen - Langfristig wird wohl der e-Tron GT auch eine wachsende Rolle spielen – will man den Top-Sport wieder über die Rally-Szene und über die LMDh-Klasse beschicken. Letztere beruht auf LMP2-Chassis der kommenden dritten Generation die mit eigenen Motoren, eigenem aerodynamischen Styling und einem standardisierten Hybridsystem ab 2022 gleichberechtigt mit der doppelt so teuren LMH-Hypercarklasse in Le Mans um den Sieg fahren soll. Laut ersten Abschätzungen soll der einsatz eines LMDh in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und bei Le Mans für ca. 15 Moi€ pro Saison zu stelmmen sein, während für einen LMH 30 Mio€ eingeplant werden. Nur Toyota , Peugeot und Glickenhaus, sowie auch das By Kolles-Team, haben sich bislang zur LMH-Klasse bekannt. Für die LMDh, die in Nordamerika die DPi beerben soll, gibt es neben den IMSA-Herstellern Cadillac, Mazda und Honda zur Zeit nur die konkrete Zusage von Audi. Weitere Hersteller wie Porsche, Ferrari, Aston Martin, Hyundai, Nissan und McLaren prüfen mehr oder weniger intensiv einen Einstieg, wobei Porsche und Ferrari angeblich den Umstieg von der GTE-Pro in die neue potentielle Gesamtsiegerklasse am intensivsten vorbereiten.
Audi hatte nach 13 Le Mans-Siegen 2016 das LMP1-Engagement zugunsten des werksseitigen Einstiegs in die bereits seit 2014 beschickte Formula E beendet. Dieses Engagement wird nun zwar nicht gestoppt – aber dafür wohl wieder in die Hände von werksunterstützten Kundenteams übertragen. Bevor das erneute Le Mans-Engagement beginnt wird man allerdings das Dakar-Engagement erst mal zum Top-Programm der Ingolstädter machen.