Le Mans Hattrick für Toyota

Mit dem dritten Le Mans Sieg in Folge hat Toyota sich für sein jahrelanges Engagement in der Top-Klasse des ACO-Leuchtturmevents angemessen entlohnt. Der japanische Hersteller, der nun nach alter Le Mans-Tradition den Wanderpokal endlich für sich behalten darf, siegte am gestrigen Sonntag bei der 88. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zum dritten Mal in Folge mit dem #8 Auto, auf dem Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley ihre Siegesbilanz aufpolierten. Der Schweizer Buemi und Nakajima notierten ebenfalls ihren dritten Sieg in Folge, während es für Hartley der zweite Triumph an der Sarthe nach seinem Sieg mit Porsche 2017 war. Nach 387 Runden betrug der Vorsprung auf das zweitplazierte Rebellion Racing R13 LMP1-Trio Norman Nato, Bruno Senna und Gustavo Menezes 5 Runden. Dem Rebellion Team fehlte über die Distanz der Speed, um mit den Toyotas mithalten zu können. Zwar konnte man bei der Abschiedsvorstellung des Teams an der Sarthe über kurze Distanzen die Rundenzeiten der Werksmannschaft mitgehen, schaffte dies aber nur um den Preis der Überanspruchung der Bremsen.

Das man dennoch den drittplazierten #7 Toyota von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez hinter sich halten konnte, lag nur daran das Toyota auch in diesem Jahr das Pech der eigentlich schnelleren Besatzung des Werksteams treu blieb. Genau zur Rennmitte versagte einer der Turbolader am #7 TS050 Hybrid (der übrigens in diesem Jahr seine Abschiedsvorstellung an der Sarthe gab), was die Mannschaft zu einem knapp halbstündigem Wechsel des rotglühenden Turbos an die Box zwang. Danach hechelte man den Rebellions hinterher und gelangte nur noch auf das Podium weil am zuvor zweitplazierten #1 Rebellion Racing sich in der Endphase die Fronthaube löste. Der ByKolles Racing ENSO CLM war schon am Samstag Abend nach einem unverschuldeten Abflug von Bruno Spengler nach einem Heckflügelbruch in den Esses aus dem Rennen ausgeschieden.

In der LMP2-Klasse setzte sich nach einem spannenden Tankstop-Finale der United Autosports Oreca von Phil hanson, felipe Alburquerque und Paul die Resta zum ersten Klassensieg des Teams beim Langstreckenklassiker durch. Das Team Team Jota kam nach einem Safetycar in der Endphase zwar bis auf 5s an den Wagen heran musste aber ebenfalls einen Splash&Dash absolvieren. Rang 3 sicherte sich in der Endphase der Panis Racing Oreca, nachdem die G-Drive-Truppe in der Schlussphase einen Aufhängungsbruch verzeichnen musste.

In der GTE holte sich Aston Martin beide Klassensiege. Bedingt duch mehrere Safetycars am Samstag Abend bzw in der Nacht waren nur noch der #97 Aston Martin von Alex Lynn, Maxime Martin und der #51 AF Corse Ferrari F488 GTE in der Spitzengruppe übrig geblieben. In der Endphase setzte sich der #97 Aston Martin aufgrund seines höheren Speeds vor dem Ferrari von Calado/Pierguidi/Serra und dem zweiten Werksaston durch. Den #71 Ferrari warf ein Dämpferbruch aus dem kampf um die Spitze. Die beiden Werksporsche spielten aufgrund eines erschreckend mangelnden Speeds in diesem Jahr keine Rolle beim Kampf um die Führung und mussten sich sogar noch mit den beiden privaten Ferrari in der Klasse herumschlagen. Jeweils ein Servolenkungsausfall warf die 911´er im 50.Jubiläumsjahr des ersten Porsche-Le Mans Sieges noch weiter zurück.

Lediglich in der GTE-Am kämpften die Porsche-Mannschaften um die Podiumsplätze wobei gegen den britischen TF Sport Vantage AMR GTE von Salih Yoluc, Jonathan Adam und Charles Eastwood an der Spitze kein Kraut gewachsen war. In einem nervenaufreibenden Finale nach dem letzten von 6 Safetycarphasen des Rennens nach dem Abflug des Graff Racing Orecas von James Allen in den Porsche-Kurven entschieden sich die letzten Podiumspositionen in der letzten halben Stunde in einem Dreikampf der auch der britische Tourenwagenmeisterschaft hätte entstammen können. Der zuvor zweitplazierte Matteo Cairoli im Project 1-Porsche musste sich dabei dem deutschen Dempsey-Proton-Porsche von Matt Campbell & Co sowie dem #83 AF Corse Ferrari von Perrodo/Collard/Nielsen beugen. Die Project 1 -Mannschaft ging mit P4 am Ende leer aus.

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