Aston stoppt Le Mans Hypercar-Programm

Aston Martin hatAston Martin Valkyrie heute den vorläufigen Stopp des Le Mans Hypercar Programms mit dem Valkyrie LMH Projekt bekannt gegeben. Der britische Sportwagenhersteller gibt indirekt die aktuellen Entwicklungen im ACO-Topreglement mit der Einführung der kostengünstigeren LMDh Klasse als Grund dafür an ein potentielles Engagement in der ACO Top Klasse noch einmal überdenken zu müssen. De Facto dürfte jedoch der just vollzogene Einstieg des kanadischen Multimilliadärs Lawrence Soll als Hauptinvestor bei Aston Martin Lagonda der Hauptgrund für die Aussetzung der bisherigen Aktivitäten sein.

Der motorsport-begeisterte Mode- und Immobilien-Tycoon Stroll hatte sich letzte Woche mit einer halben Milliarde britischen Pfund in den finanziell angeschlagenen börsennotierten britischen Hersteller als neuer Hauptinvestor eingekauft und eine neue F1-Werkspartnerschaft mit seinem eigenen Racing Point Team verkündet. Aston's bisheriger F1-Kooperationspartner Red Bull war jedoch einer der Hauptinvestoren des Valkyrie Hypercar Projekts. Angesichts der Lage von Aston und den bevorstehenden Sanierungsmassnahmen, dürfte sich das über 30Mio € teure LMH Projekt als einer der ersten Streichpunkte in der verzettelten Agenda des britischen Herstellers angeboten haben.

Während Aston Martin eine Fortsetzung der diversen GT-Programme in der kommenden Saison beteuert und die Entwicklung der Strassenversion der Valkyrie für die potentiellen Kunden fortsetzt (Foto), steht nun die vom ACO als neue Top-Klasse aversierte Hypercar-Klasse noch vor ihrer Einführung vor dem effektiven Aus. Lediglich Toyota, Glickenhaus und Peugeot haben sich bislang zur Konstruktion entsprechender Fahrzeuge bekannt wobei dem Vernehmen nach auch die Franzosen eine Änderung ihrer Route in Richtung der kostengünstigeren LMDh Klasse nun nicht mehr kategorisch ausschließen sollen. Mit der von der IMSA durchgesetzten LMDh (spöttische Stimmen meinen schon das Kürzel steht für “Le Mans für Die hälfte“) steht eine ersten Einschätzungen nach nur halb so teure Reglement Variante zur Auswahl die mit möglichst vielen Einheitsteilen und auf Basis der kommenden LMP2-Chassis einen Kampf um den Gesamtsieg erlaubt.

Der ACO steht nun vor der wenig beneidenswerten Herausforderung für die nächsten zwei Saisons wieder kaum ein Feld in der Top-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und für das 24 Stunden Rennen von Le Mans vorweisen zu können. Ob angesichts des Rückzug von Toyotas einzigem namhaften Werkskonkurrenten nun auch die Japaner weiter bei der Stange bleiben, gilt keineswegs als ausgemacht...

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