Die WEC für Kilometerfresser - wer spulte die meisten Runden ab?

Auch lm-grid_testday.jpgwenn das Jahr 2015 bereits Geschichte ist, wollen wir noch einen Rückblick in Zahlen auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschafts -Saison 2015 werfen. (WARNUNG: Diese Ansammlung von Zahlen ist nichts für schwache Nerven!)  

Der Autor dieser Zeilen hat sich während der gesamten Saison die Zeit genommen, jede gezeitete Runde der Saison (vom Prolog in Paul Ricard, über die gesamten Trainings-, Quali-, Warm Up- sowie Rennsessions, der Testtag in Le Mans, die 24h selber bis hin zum Rookie-Test in Bahrain) zu notieren – in der Hoffnung, dass ein paar interessante Zahlen dabei herausspringen. Der Übersichtlichkeit halber beschränken wir uns hier hauptsächlich auf die LMP1-Werksklasse.  

Über die Saison hinweg wurden in allen Klassen in Summe 35.511 Trainings-, sowie 52.860 Rennrunden absolviert; dies entspricht 692.592,082 km – oder umgerechnet den 17,3 fachen Erdumfang.

grafik-1.pngIn der LMP1 haben die beiden Hersteller Audi und Porsche aufgrund ihrer zeitweise 3 Fahrzeuge umfassenden Teams mit jeweils über 52.000 km die längste Distanz zurückgelegt. Vergleicht man die Distanzen mit den gefahrenen km der beiden die gesamte Saison eingesetzten Fahrzeuge mit Toyota , so fällt auf, wie dicht die drei Hersteller in diesem Punkt beieinander liegen:  
1.     Porsche: 42.631,723 km (3 Fahrzeuge: 52.133,811 km)
2.     Audi Sport Team Joest: 42.390,396 km (3 Fahrzeuge: 52.362,116 km)
3.     Toyota : 42.306,405 km
4.     Rebellion Racing : 24.796,901 km
5.     byKolles: 14.711,139 km
6.     Nissan : 12.143,439 km (alle 3 Fahrzeuge)  

Die meisten km hat die Besatzung des Toyota #1 (Davidson/Buemi/Nakajima + Bird/Lynn beim Bahrain-Test und Kobayashi beim LM-Vortest) zurückgelegt: 21.808,206 km gehen auf das Konto dieser Fahrercrew.   Auch bei der Statistik der fleißigsten Fahrer liegen die drei Marken mit je einem Fahrer in den Top3:  
1.     #18 Neel Jani: 1.155 Runden (8.348,767 km)
2.     #7 André Lotterer: 1.089 Runden (7.710,440 km)
3.     #1 Sebastian Buemi: 1.069 Runden (7.953,142 km)  

Im Schnitt musste eines der drei Werksteams in 2015 mit ca. 1.650 km für ein normales Rennwochenende mit 6 Stunden-Rennen kalkulieren. Je nach Trainingspensum kamen beim Vortest auf dem HTTT nochmal 1.300-2.200 km hinzu, beim Testtag in Le Mans 1.200-1.300 km, in der 24h-Woche selber 6.900-7.200 km. Beim Rookie-Test in Bahrain wurden noch einmal 400-600 km abgespult. (Die Grafik zeigt das Fahrzeug jeder Marke, welches am Rennwochenende die längste Distanz zurückgelegt hat)  

grafik-2-1.png

„Trainingskönig“ der abgelaufenen Saison ist Timo Bernhard, im Porsche 919 Hybrid #17 hat er 452 Trainingsrunden (Tests, Trainings, Quali, Warm Up) zurückgelegt. Die meisten Rennrunden kann mit deren 720 der Audi-Pilot André Lotterer für sich verbuchen. Die geringste Rundenzahl aller über die Saison hinweg gestarteten Werks-Piloten gehen an die beiden Audi-Fahrer Benoit Tréluyer (896 Runden) und Loic Duval (900 Runden). Die wenigsten km hat Kazuki Nakajima mit 6.464,595 km zurückgelegt (in Spa wegen Trainingsunfall nicht am Start), sowie Porsche-Fahrer Romain Dumas mit 6.531,507 km).    

In der gdrivehttt.jpgLMP2 war Sam Bird im G-Drive Ligier JS P2 #26 der fleißigste Fahrer:
1.     #26 Sam Bird 1.006 Runden (7.304,401 km)
2.     #28 Luis Felipe Derani: 987 Runden (7.003,545 km)
3.     #30 Ryan Dalziel: 938 Runden (6.469,567 km)  

Der Vergleich, welche Motorenmarke am meisten km abspulen konnte, gerät da eindeutiger:
1.     Nissan: 18.363 Runden (156.979,351 km)
2.     HPD: 4.472 Runden (32.220,643 km)
3.     Sard: 1.846 Runden (12.865,815 km)
4.     Judd: 514 Runden (7.005,306 km)    

Die GTE Pro-Fahrer waren in der abgelaufenen Saison mehr unterwegs als die LMP1-Kollegen: Während in der großen LMP-Klasse nur 4 Fahrer mehr als 1.000 offiziell gezeitete Runden absolvieren konnten, haben 8 Piloten aus der GTE-Werksklasse diese Hürde genommen. Am meisten unterwegs waren:
1.     #51 G. Bruni: 1.256 Runden (8.498,212 km)
2.     #71 D. Rigon: 1.231 Runden (8.192,279 km)
3.     #91+#92 R. Lietz: 1.160 Runden (7.793,663 km)
4.     #71 J. Calado: 1.142 Runden (7.761,663 km)
5.     #95 M. Sörensen: 1.104 Runden (7.366,853 km) – und das, obwohl er in Shanghai nicht gestartet ist  

Aufgeteilt in Hersteller, wurden folgende Distanzen zurückgelegt:
1.     Aston Martin: 7.031 Runden (48.377,894 km) – 3 Fahrzeuge
2.     Ferrari: 4.988 Runden (35.223,784 km)
3.     Porsche: 4.808 Runden (31.835,433 km)
4.     Corvette: 592 Runden (8.068,368 km)    

Fleißigster GTE Am-Fahrer war mit Abstand Patrick Long:
1.     P. Long: 1.032 Runden (7.565,409 km)
2.     F. Perrodo: 915 Runden (6.479,408 km)
3.     E. Collard: 813 Runden (5.814,994 km)    

Summiert man die gefahrenen km der Fahrzeuge aller Klassen mit bestimmten Hersteller-Logos, so kommen folgende km zusammen:
1.     Nissan-Motoren: 19.435 Runden (171.589,639 km)
– inkl. ELMS: 34.740 Runden (250.031,684 km)
2.     Porsche: 15.415 Runden (136.151,153 km)
– inkl. ELMS: 17.595 Runden (147.168,371 km)
3.     Ferrari: 12.151 Runden (97.464,145 km) – inkl. ELMS: 21.415 Runden (144.680,268 km)
4.     Aston Martin: 11.693 Runden (80.681,054 km) – inkl. ELMS: 13.099 Runden (87.518,863 km)  

Hoffentlich können sich ein paar Leser ebenso sehr für Zahlen begeistern wie meine Person. Die hier zusammengetragenen Zahlen wurden nach bestem Wissen und Gewissen ermittelt – müssen jedoch als ohne Gewähr angegeben werden.

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