Testfahrten und Pressekonferenz zur FIA WEC 6 hours of Nürburgring

wec_test_nurburgring_low.jpgVor dem WM-Lauf auf dem Nürburgring am 28. - 30. August 2015 fanden am Montag und Dienstag dieser Woche Testfahrten auf der Grand Prix Strecke in der Eifel statt.

Vor insgesamt mehr als 5.000 Zuschauern lieferten sich die drei Werksteams in der LMP1, der aktuell Führende der WM Audi, Le-Mans-Sieger Porsche und der amtierende Weltmeister Toyota, einen offenen Schlagabtausch. Am Ende hatte Audi mit Loic Duval am Steuer des R18 e-tron quattro Hybrid mit einer Zeit von 1.37,456 min. die Nase vorn.

Mit etwa 20 Fahrzeugen, LMP1 und LMP2 sowie GTE, waren die beiden Testtage recht gut besetzt. Das Rennen Ende August bietet den Porsche Konkurrenten die erste Möglichkeit zu einer Revanche für Le Mans.

Wie hart umkämpft das Rennen in der Eifel, anlässlich der Rückkehr der Langstrecken-WM nach einer so langen Zeit sein könnte, zeigte sich bereits bei einer offiziellen Pressekonferenz am Dienstagmittag in der TÜV Rheinland Business°Lounge.

919gegenlicht.jpgTimo Bernhard, Porsche-Werksfahrer und Zweiter in Le Mans, sagte: „Le Mans war die beste Werbung für unseren Sport und jetzt kommen wir mit der WEC zum ersten Mal nach Deutschland. Ich denke, dass die LMP1-Sportwagen auch am Nürburgring viele Fans faszinieren werden.”

Außer für die beiden deutschen Hersteller Audi und Porsche, ist das Rennen am Ring auch für das Kölner Toyota Team ein Heimspiel. „Für uns ist es sehr wichtig herauszufinden, was unser Auto hier leisten kann“, sagte Sébastien Buemi, gemeinsam mit Anthony Davidson amtierender Langstreckenweltmeister und Ersatzfahrer für Infiniti Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso in der Formel 1. „Wir waren zuletzt ein klein wenig im Hintertreffen und werden natürlich alles tun, um den Rückstand aufzuholen. Am Ring hoffen wir, Audi und Porsche herausfordern zu können.“

An der Pressekonferenz nahmen neben den Fahrern André Lotterer (Audi), Timo Bernhard (Porsche), Sébastien Buemi (Toyota), Richard Bradley (KCMG) und Patrick Dempsey (Dempsey Proton Racing) auch Gérard Neveu (CEO FIA WEC), Carsten Schumacher (CEO capricorn NÜRBURGRING GmbH), Dr. Wolfgang Ullrich (Direktor Audi Sport), Andreas Seidl (Teamchef Porsche LMP1), Olaf Manthey (Teamchef Manthey-Racing) und Hans-Joachim Stuck (DMSB Präsident) teil. Letzterer wird bei der Veranstaltung Ende August als „Grand Marshal“ fungieren.

Neveu sagte: „Der Nürburgring ist eine herausragende Strecke mit großer Tradition. Neben dem Rennstreckenbetreiber und dem DMSB haben auch die Teams signalisiert, dass sie großes Interesse daran haben, auf dem Nürburgring zu fahren. Uns wurde die Entscheidung also leicht gemacht. Wir erwarten ein großes Sportwagen-Fest.“ Stuck ergänzte: „Ich bin sehr stolz und glücklich, dass die Spitze des Sportwagen-Rennsports an diese berühmte Strecke zurückkehrt. Das Rennen steht in der großartigen Tradition der 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring.“

Allerdings beschlich so manchen akkreditierten Pressevertreter das ungute Gefühl, dass die WEC mehr und mehr zu einer Wellness-Veranstaltung für VIPs unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Medien degeneriert. Die teils massiven Einschränkungen journalistischer Arbeit während eines Tests (!) sind möglicherweise nur ein trauriger Vorgeschmack. Die Sinnhaftigkeit eines solchen Verhaltens ist jedenfalls nicht so einfach nachvollziehbar.

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