Italienische GT – Saisonrückblick 2008
Der Aufwärtstrend der Italienischen GT, der 2007 begonnen hatte, hielt auch heuer an: Das Teilnehmerfeld war mit durchgängig mehr als 30 Nennungen sehr gut besetzt und in allen drei Klassen gab es um den Titel Spannung bis zum Saisonabschluss.
In der Top-Kategorie fand ein zahlenmäßig ungleiches Duell statt: Das GT2-Feld bestand meist aus rund einem Dutzend Ferrari und den beiden Autorlando-Porsche 997 RSR. Etwas überraschend hatte der Portugiese Francisco Cruz Martins, dem Autorlando abwechselnd Lance David Arnold, Wolf Henzler und Richard Lietz als Co-Pilot zur Seite stellte, bis zum Saisonfinale in Vallelunga Chancen auf die Meisterschaft. Eine Nullrunde im letzten Rennen des Jahres brachte ihm jedoch mit 97 Zählern (darunter vier Laufsiege) nur Rang 3. Mit knappem Vorsprung wurden Massimiliano Busnelli / Gabriele Lancieri (Playteam-Ferrari F430 GTC, 114 Punkte, 5 Siege) Meister vor Alex Caffi / Emanuele Moncini (Villorba Corse-F430 GTC, 112, ein Sieg). Unter den GT2-Mannschaften war die Leistungsdichte hoch - auch die Fahrer von GPC Sport standen zweimal auf dem obersten Treppchen des Podiums, jene von Edil Cris und Advanced Engineering je einmal.
Bei den GT3 waren im Schnitt sieben Wagen am Start. In der ersten Saisonhälfte lagen überraschend die Teams Scuderia La Torre und Scuderia Giudici mit ihren Dodge Viper voran - am Ende kämpften jedoch die Piloten italienischer Fabrikate um den Gesamtsieg in dieser Kategorie: Giacomo Piccini / Matteo Grassotto (Mik Corse-Lamborghini Gallardo GT3, 132 Punkte) konnten mit sechs Klassensiegen in den letzten sieben Läufen Loris Kessel / Steve Earle (Kessel Racing-Ferrari F430 GT3, 113) auf Distanz halten. Starke Einzelauftritte lieferten auch Malucelli / Zani im Brixia Racing-Aston Martin DBRS9 und Zonca / Cerrai in der Twentytwo Motorsport-Corvette Z06R mit je einem vollen GT3-Erfolg.
Die regelmäßig mit rund zehn Autos (Cup-Porsches bzw. Challenge-Ferraris) besetzte GT Cup-Kategorie mag vielleicht etwas im Schatten der beiden „großen“ Klassen stehen - das Duell um die Gesamtwertung war jedoch ebenfalls bis zum Finale spannend: Bei gleich vielen erreichten Punkten gaben schließlich die Streichresultate den Ausschlag zu Gunsten von Giovanni Sada / Mario Sala (Autorlando-Porsche 997 Cup, 118 / 116), für De Nora / Bellini (Bonaldi Tech-997 Cup, 118 / 112) blieb nur der undankbare zweite Klassenrang.