Roar-Analyse Teil 1 - die GTLM-Klasse
In Daytona sind am gestrigen Abend zu später hiesiger Nachtstunde die letzten Sessions des Roar before the Rolex, der offiziellen Testsession zur Tudor-USCC-Serie, zu Ende gegangen. Während die Bestzeiten erwartungsgemäss an die Corvette-DP von Action Express und Spirit of Daytona sowie den Ganassi-Riley-Ford mit der Nummer 01 gingen – nur diese 3 Teams blieben unter der 1:39´er Marke – hat unsere Analytikabteilung zum Beginn der Aufarbeitung einmal die GTLM-Klasse mit den neuen Fahrzeugen von Corvette und Porsche unter die Lupe genommen:
Die oben angefügte Grafik zeigt zusammengetragen über 2000 Rundenzeiten der Teams von Corvette Racing, SRT-Viper Rahal-Letterman Racing-BMW, Porsche und Aston-Martin. Der Krohn-Ferrari als GTE-Am-Fahrzeug fehlt. Die Rundenzeiten der beiden Porsche sind in der unteren Zeile zusammengefasst worden. Beides ist dem Umstand geschuldet das unser neues Analysetool derzeit nur 8 Wagen mit je 5 Piloten – die in diesem Fall wegen teilweise fehlenden Angaben ersatzweise als Sessions analysiert wurden – auswerten kann. Ein Umstand der in den kommenden Tagen noch behoben werden soll. Analysiert wurden am vergangenen Sonntag die ersten 5 vorliegenden Trainings-Sessions von Freitag bis Samstag. Da die Top-Teams ihre bestzeiten in diesen Sessions erzielten - nur der #912-Porsche legte in der letzten Session mit einer 1:46,7 noch einmal eine Verbesserung hin – sind die dargestellten Zeiten aber aussagekräftig genug.
Was die Daten hergeben, ist das die neuen Fahrzeuge von Corvette und Porsche jedenfalls gut für den 24h-Klassiker aufgestellt sind. Den Corvette Racing-Piloten gelangen mit den neuen C7.R in den ersten 5 Sessions 5 Rundenzeiten unterhalb der 1:46ér Marke. Porsches Kutscher gelang es in dem selben Zeitraum 6 mal diese Marke zu knacken. Knapp an dieser Hürde scheiterten die SRT-Viper, die nun 3 Wochen Zeit haben, die fehlende halbe Sekunde auf die beiden Top-Teams noch irgendwie im Parameter-Dschungel ihres Setups zu finden.
Während auch Aston Martin auf dem Level von SRT eingestuft werden kann, offenbaren die Daten, dass BMW dem erklärten Ziel, den Speed der Konkurrenten Paroli zu bieten, noch nicht näher gekommen ist. Knapp 1,5s fehlen den beiden Z4 GTE auf die schnellsten Fahrzeuge in der Klasse. Allerdings benötigt man zur fundierten Analyse der Ursache noch die derzeit noch nicht ausgewerteten Topspeed-Werte. Diese würden einen Schluss erlauben, ob man nun entweder den Topspeed gefunden und dafür das Handling in den langsamen Passagen des Kurses nicht im Griff hat, oder ob es immer noch eine Lücke in der Höchstgeschwindigkeit zu den Konkurrenten gibt. Die gegebenen Stärken der BMW auf kurvigen Passagen lassen eher den letzteren Fall befürchten.