Lotus 2012 in der ALMS?
Lotus plant eine Ausweitung seiner Sportwagenaktivitäten auf den Nordamerikanischen Raum. Wie die in malaiischem Besitz befindliche britische Marke letzte Woche mitteilte, ist dazu ein neues Werksteam Lotus Sport USA gegründet worden, das von den beiden Teamchefs Ian Dawson und John Pritzlaff geleitet wird.
Das Team plant zunächst ein Engagement mit den GTE-Lotus-Evora in 2012 und soll auch das bevorzugte Einsatzteam für einen eventuell noch kommenden LMP2 von Lotus werden. Erste Tests mit den GT2-Evoras sollen Ende dieses Jahres erfolgen. Mit Lotus würde die Markenvielfalt in der ALMS (derzeit sechs beteiligte Hersteller) weiter untermauert werden.
Genau gelesen sorgt die Pressemitteilung für einige Verwunderung. Dort ist nämlich auch von einem internationalen Einsatzplan für Lotus Sport USA die Rede, während das derzeitige, im Intercontinental Le Mans Cup engagierte Entwicklungsteam Jetalliance Racing mit keiner Silbe erwähnt wird. Auch fragen sich Insider, ob Ian Dawson als Teamchef wirklich erste Wahl bei der Besetzung eines leitenden Werksteampostens ist. Der Brite, der schon zu früheren Formel 1-Zeiten in den 70-ern Beziehungen zu Lotus hegte, machte bislang eher mit sowohl ausgefallenen als auch notorisch im Rennen ausfallenden Konzepten von sich reden, so dem ersten Diesel-LMP, dem LMP1-Radical oder dem leider nie zum Renneinsatz gekommenen Bio-Diesel-Lola. Dass man Dawson zumindest den aus der Finanzbranche kommenden Pritzlaff zur Seite stellt, lässt hoffen, dass das Team nicht wegen der Dawson-typischen Unterfinanzierung seine Renneinsätze wieder regelmässig absagen muss.