Amerikanische GT2 für eine amerikanische Serie
Während die GT1-Klasse in der ALMS einen notorisch eher bescheidenen Zuspruch erlebt, boomt die GT2 in der amerikanischen Serie. Bisher haben Teams mit Porsche-, Ferrari- und Aston Martin-Engagements bekannt gegeben. Darüber hinaus werden - wie anlässlich des Petit Le Mans 2007 bekannt gegeben - 2008 auch einige einheimische Konstruktionen die Klassenvielfalt in der kleinsten, aber hart umkämpften Kategorie der amerikanischen Serie bevölkern, auch wenn diese derzeit noch zum Teil in den Geburtswehen stecken.
Schon länger bekannt sind ja die Ambitionen der Truppe um Kevin Doran, Rennversionen des Ford GT in der Serie an den Start zu bringen. Nach anfänglichen GT1-Plänen hat man den Wagen nun in der GT2 plaziert. Doran plant vereinzelte Werkseinsätze. Daneben sollen zwei Kundenteams Präsenz für den amerikanischen Grossserienhersteller zeigen: Das Team Trans Sport, welches nach einer Debütsaison 2007 von Porsche aus Ford umsteigt und die Mannschaft von Robinson Racing, die von sporadischen Panoz-Einsätzen auf den flachen Retro-GT aus Detroit wechseln. Vier Wagen hat das Team von Kevin Doran und Oliver Kuttner auf Basis einer Rohrrahmenkonstruktion aufgebaut, während dagegen die europäischen GT3-Ford GT´s – bei Matech am Nürburgring aufgebaut - auf Strassenchassis bzw. deren Rohkarossen basieren. Bis zu drei Wagen sollen also vom Ford GT in der ALMS 2008 antreten.
Die im letzten Jahr schon bei einigen Läufen sporadisch angetretene Primetime-Viper soll 2008 eine volle Saison erleben. Das Dodge Viper Competition Coupe ist im Prinzip eine GT3-Viper die im Laufe der Saison 2008 auf GT2-Stand gebracht werden soll. Als Piloten der Primetime-Viper sind Chapman Ducote, Joel Feinberg und Chris Hall benannt worden. Still geworden ist es dagegen um das Projekt des Woodhouse Performance-Teams, die ursprünglich 2008 auch eine Viper bringen wollten.
Bleibt als dritter Hersteller noch Corvette: Hier hat Riley Technologies eine GT2-Corvette C6 auf Basis eines Strassenfahrzeuges entwickelt, von der man zu Beginn des Programms noch auf ein umfangreiches Kundenprogramm hoffte. Geblieben ist als Kundenteam bislang nur LG Motorsport, die nun von Teambesitzer und Fahrer in Personalunion Lou Gigliotti und Doug Peterson bei den 12h von Sebring debütieren soll. In Sebring wird der langstrecken-erfahrene Belgier Marc Goossens das Team verstärken. Wie die Viper ist die Corvette vom Prinzip her ein GT3-Fahrzeug, das im Laufe der Saison auf GT2-Level gebracht werden muß. Konstrukteur Bill Riley zeigt jedenfalls Zweckoptimismus und kündigt Konkurrenzfähigkeit gegen die etablierten Hersteller an.
Ob ein vierter amerikanischer Hersteller - die Rede ist von Panoz - weiter in der GT2 für die Dauer der Saison präsent sein wird, harrt noch der Bestätigung. Der Entwicklungsrückstand der GT2 ist im vergangenen Jahr zu offensichtlich geworden. Ob PTG sich noch eine Saison mit den Esperante antun wird, ist daher ungewiss. Aus der LMS sind die Panoz nach anfänglichen Klassensiegen nun verschwunden. Ähnlich schwer werden sich zu Beginn die amerikanischen Entwicklungsteams von Riley, Doran und Primetime gegen die erfolgreichen Konstruktionen aus Weissach und Maranello tun. Hier dürfte der Erfahrungsvorsprung der europäischen Hersteller zu gross sein. Den Einsatzteams ist ein langer Atem für die Saison 2008 und darüber hinaus zu wünschen.