Audis knapper Sieg beim PLM

plmfightNach dem 12-Stunden-Rennen in Sebring und den 24 Stunden von Le Mans hat der Audi R10 Tdi auch ein drittes großes Langstrecken-Rennen gewonnen: Beim 10. Petit Le Mans 1000 Meilen Rennen  gewannen Dindo Capello & Allan McNish  am Ende mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur einer Sekunde vor dem Penske Racing-Porsche Spyder von Dumas / Collard / Bernhard. Für die Audianer war dieser Sieg Balsam auf die zuletzt durch acht Porsche-ALMS-Gesamtsiege geschundene Seele. Für den Audi R10 Tdi in der 2007´er Version war es erst der dritte Sieg in diesem Jahr nach Sebring und Le Mans. Aus Ersatzteilgründen hatte Audi die ersten ALMS-Rennen nach Le Mans noch mit dem 2006´er Modell bestreiten müssen.

Insgesamt neun Gelbphasen machten den Vorsprung, den sich die Audi-Piloten zeitweise erarbeiteten, immer wieder zunichte. Zudem wurden beide R10 Tdi nach rund drei Stunden fast zeitgleich in Kollisionen verwickelt: Allan McNish verlor eine Runde, als sich in Turn 1 unmittelbar vor ihm drei Fahrzeuge gleichzeitig drehten. Während der Schotte mit dem Wechsel der Frontpartie noch glimpflich davonkam, hatte Marco Werner im Schwesterauto weniger Glück: Er wurde von einer Corvette von der Strecke gedrängt und musste einen Anschlag in die Streckenbegrenzungen hinnehmen. Die daraus resultierenden Reparaturen dauerten fast eine Stunde und warfen den Audi R10 TDI mit der Startnummer 2 aussichtslos zurück.

Erst 19 Minuten vor Rennende gelang es Dindo Capello, den führenden LM P2-Porsche zu überholen und während der verbleibenden 15 Runden hinter sich zu halten. Mit ihrem achten Saisonsieg in der LM P1-Klasse sicherten sich Dindo Capello und Allan McNish erneut den Titel in der Fahrerwertung der American Le Mans-Serie. Die Hersteller- und Teamwertung hatten Audi und das Team Audi Sport North America bereits vorzeitig gewonnen.

Dr. Wolfgang Ullrich zeigte sich glücklich und begeistert: "Was für ein Herzschlagfinale! Das war ein unheimlich tolles Rennen für die Fans und natürlich auch für Audi. Obwohl viele Dinge gegen uns gelaufen sind, haben wir am Ende gewonnen – und das ist das Einzige, das zählt. Wir sind stolz, dass wir bei diesem Rennen weiter ungeschlagen sind. Glückwunsch an Dindo und Allan zum Sieg und zur erfolgreichen Titelverteidigung. Schade ist, dass das zweite Fahrzeug wegen des Unfalls nicht zeigen konnte, was möglich gewesen wäre. Aber das gehört zum Motorsport."

Dindo Capello war die Erleichterung ebenfalls anzumerken: "Die Schlussphase hat meinen vierten Petit Le Mans-Sieg einzigartig gemacht – Allan, Audi und ich werden diesen Erfolg hier so schnell nicht vergessen. Allan und ich haben den Titel erfolgreich verteidigt, aber im Augenblick freue ich mich viel mehr über den heutigen Sieg. Dass Audi die leichteren Porsche geschlagen hat, die sehr schnell waren, ist phantastisch. Am Ende musste ich zeigen, dass ich dem Druck standhalten kann. Es wäre leicht gewesen, einen Fehler zu machen. Vier Runden vor dem Ziel habe ich ein langsameres Auto touchiert und dachte, das war’s. Aber mein Audi war wieder einmal robust und schnell und hat uns diesen Sieg ermöglicht."

Allan McNish: "Dieser Sieg macht mich sehr stolz, wenn ich bedenke, wie hart wir für ihn kämpfen mussten und welche Steine uns in den Weg gelegt wurden – eine perfekte Art und Weise, erneut den Fahrertitel zu holen. Jeder hat bei diesem knappen Sieg eine Rolle gespielt. Zwei unplanmäßige Boxenstopps haben uns zurückgeworfen. Wir haben trotzdem eine Runde Vorsprung herausgefahren, als eine Gelbphase nach sieben Stunden den Porsche wieder an uns herangebracht hat – so sind Langstrecken-Rennen. Audi steht wieder ganz oben auf dem Podium. Schöner hätten Dindo und ich unseren zweiten Titel in Folge nicht feiern können."

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): "Glückwunsch an Audi und an Allan & Dindo. Es war wichtig, dass Audi den Gesamtsieg geholt hat – das war unser Ziel. Natürlich ist es schade, dass wir nicht beide Autos vorne hatten. Wir hatten alles Pech an diesem Wochenende auf unserer Seite. Was die Corvette mit mir gemacht hat, war absolut unnötig. Ich habe auch danach wieder andere Autos an dieser Stelle ohne Probleme überholt. Ich verstehe nicht, dass man nicht vom Gas geht, wenn der andere schon daneben ist."

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