Erster LMP2-Sieg in Daytona - ESM holt die Premiere für Ligier
Der Sieg bei den diesjährigen 24h von Daytona ist zum ersten Mal an eine LMP2-Mannschaft gegangen. Am vergangenen Sonntag abend querte der Extreme Speed Motorsports Ligier JS P2-Honda von Fillipe Derani, Scott Sharp, Johannes van Overbeek und Ed Brown die Ziellinie nach 736 absolvierten Rennrunden als erste Mannschaft im 54 Wagen starken Feld. Der Vorsprung auf den zweitplazierten Wayne Taylor Racing Dallara-Corvette DP von Max Angelelli, Rubens Barrichello, Jordan Taylor und Ricky Taylor betrug nach einer spannenden Schlussphase auf dem Zielstrich nur 26s. Den dritten Platz belegte das Visit Florida.com Racing Team mit dem Coyote-Corvette DP von Ryan Dalziel, Marc Goossens und Ryan-Hunter Reay das ebenfalls noch in der Führungsrunde mit 61s Abstand hinter den Siegern einlief. Von 54 gestarteten Wagen nahmen am Ende 42 die Zielflagge entgegen.
Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren im Zeichen des Mergers von ALMS und Grand-Am hatte die BoP in diesem Jahr die LMP2-Teams bevorteilt, die im Schnitt eine Sekunde schneller als die DP in Daytona agieren konnten. Doch am Ende konnte nur das Extreme Speed Motorsports-Team diesen Vorteil für sich ummünzen, und damit gleichzeitig den ersten Sieg für ein französisches Fabrikat in der über 50-Jährigen Geschichte des Klassikers verbuchen. Die von der Pole gestartete BR Engineering/SMP Racing - Mannschaft fiel schon in der Startphase zurück und musste nach einigen Defekten und Abflügen ein Finish (immerhin!) auf Gesamtrang 38 verbuchen. Auch die nun benzinbefeuerten Mazda schnupperten sogar zwischenzeitlich Führungsluft, obwohl die #70 nach nur 11 Runden als erster Ausfall verbucht werden musste. Jedoch endete auch das Rennen für die #55 etwa zu Rennmitte ebenfalls mit einem Motorschaden. Das selbe Schicksal ereilte den Honda-befeuerten Michael Shank Racing-Ligier JS P2 nach 10 Rennstunden. Schon vorher hatte ein Unfall mit einem auf der Strecke liegen gebliebenen LMPC den Deltawing aus dem Rennen gerissen, der in den ersten Rennstunden mit Pilotin Katherine Legge fleissig Führungskilometer gesammelt hatte.
Auch die DP blieben nicht ungeschoren: Action Express brachte zwar beide Wagen ins Ziel, musste jedoch zwischenzeitlich Defekt am Antriebsstrang beider Coyote-Corvette-DP´s beheben. Die Ganassi Riley-Fords wurden bei ihrer Abschiedsvorstellung – das DP-Programm wird von Chip Ganassi zugunsten des FIA Langstrecken Weltmeisterschafts- und Weather Tech-USCC- GTE-Doppelprogramms mit den Ford GT eingestellt – ebenfalls durch Reparaturen eingebremst. Auf der zweitplazierten Wayne Taylor Dallara-Corvette-DP kämpften die Piloten in de Endphase mit einem undichten Auspuff der zumindest 2 der Piloten eine Kohlenmonoxidvergiftung einbrockte.
Spannend war es auch in den einzelnen Klassen. Während die LMPC eine sichere Beute der JDC-Miller Motorsports Mannschaft wurde, ging es in der GT-Klassen hoch her. Corvette Racing lieferte den Fans in der Endphase einen spannenden teaminternen Zweikampf um den Doppelsieg der auf dem Zielstrich zu einem 0,03s Vorsprung der #4 von Marcel Fässler , Oliver Gavin und Tommy Millner gegenüber der #3 von Antonio Garcia, Jan Magnussen und Mike Rockenfeller inszeniert wurde. Den 3. Platz holte sich mit nur 12s Abstand der Werks-Porsche von Bamber/Christensen/Markowiecki.
In der GTD-Klasse unternahmen die vom Top-Speed her überlegenen Lamborghini-Huracan-Crews Alles, um am Ende nicht auf das Podium klettern zu müssen. In der 10.ten Rennstunde elminierten sich die beiden erstplazierten Huracan, der Paul Miller Racing-Wagen und das Auto von Change Racing bei einer Kollision gegenseitig. Konrad Motorsport verlor einen Wagen in der Nacht nach einem Unfall mit dem The Racers Group Aston Martin. Der zweite Wagen sah bis kurz vor Schluss wie ein sicherer Kandidat auf einen Podiumsplatz und gar den Sieg aus – bis das Team sich Minuten vor dem Ende mit dem Sprit verpokerte und am Ende lediglich Rang 5 verbuchte. Den Klassensieg erbte der Magnus Racing Audi R8 LMS GT3 von René Rast, Marco Seefried , Andy Lally und John Potter, 3s vor dem Black Swan Racing Porsche von Nicky Catsburg, Patrick Long, Tim Pappas und Andy Pilgrim und weitere 2s vor der Riley Dodge Viper von Damien Faulkner, Eric Foss, Ben Keating, Jeff Mosing und Gar Robinson. Das aus der VLN Langstreckenmeisterschaft bestens bekannte Frikadelli Racing Team kam bei seiner Daytona-Premiere auf Klassenrang 12 5 Runden hinter den Siegern ins Ziel.