GT Espana – Saisonrückblick 2006
Die Spanische GT-Meisterschaft konnte im abgelaufenen Jahr vor allem durch gut besetzte Teilnehmerfelder glänzen. Das Reglement mit den großzügig angelegten Klassen GTA und GTB hat offensichtlich seinen Reiz – so fanden sich auch eher seltene GT-Fahrzeuge wie zum Beispiel einige Marcos LM600 oder vier Mosler MT900R (Bilder unten) regelmäßig unter den Startern.
Vor der Saison ließ die Gestaltung des Terminkalenders 2006 so manchen an der weiteren Attraktivität der GT Espana zweifeln: Die sechs Rennwochenenden standen - vergleichsweise spät - von Mitte Mai bis Mitte November auf dem Plan, dazwischen gab eine über zweimonatige Sommerpause. Einer der Gründe für diesen Ablauf war die Rücksichtnahme auf Termine der ebenfalls vom Promoter „GT Organizacion“ veranstalteten neuen International GT-Open-Serie. Gerade deren Einführung darf man als vorerst gelungenen Schachzug bezeichnen: Entgegen den Befürchtungen, die GT-Open könnten der GT Espana Teilnehmer wegnehmen, erwiesen sich beide Meisterschaften auch außerhalb der gemeinsamen Veranstaltungen für viele Teams als attraktiv. Nachdem diese Serien künftig vollständig getrennte Wege gehen sollen, wird im kommenden Jahr die Stunde der Wahrheit für das Gesamtkonzept von GT Organizacion schlagen.
Sportlich entwickelte sich die Spanische Meisterschaft zum Duell zwischen den beiden Ferrari der Italienischen Scuderia Playteam und dem Mosler von GTA Motors. Zu Saisonbeginn schien Vorjahresmeister Alessandro Pier Guidi im Playteam-Ferrari F430 (Bild rechts) zusammen mit seinem neuen Teamkollegen Michele Bartyan auf Titelkurs. Um die Saisonmitte übernahmen dann Lucas Guerrero / Jose Perez Aicart im Mosler die Spitze im Gesamtklassement, anlässlich der vorletzten Saisonrunde schlossen auch noch Manuel Giao / Ni Amorim im Ferrari F360 von Playteam zu den Führenden auf. Da Alessandro Pier Guidi bei den Läufen in Valencia wegen anderweitiger Terminverpflichtungen nicht angetreten war, sollte der Showdown um die Meisterehren in Barcelona zum Kampf zwischen fünf Piloten werden: Eine Glanzleistung von Bartyan / Pier Guidi sowie Probleme ihrer unmittelbaren Konkurrenten krönten schließlich Michele Bartyan zum Meister, für die Playteam-Mannschaft war es der zweite GT Espana-Titel in Folge.