GT4 ES - Northern Cup: Vorschau auf Misano
Was sich in unserer Preview vor einigen Wochen schon angekündigt hatte, zeigt sich nun auch in der Starterliste für die Auftaktrunde des Northern Cup der GT4 European Series: Die seriennahe GT-Klasse erlebt im elften Jahr ihres Bestehens den langersehnten Durchbruch und boomt wie nie zuvor. Insgesamt 33 GT4-Rennwagen von acht verschiedenen Herstellern wurden für die beiden 60-Minuten-Läufe im norditalienischen Misano genannt.
Den Löwenanteil des Feldes stellt dabei erwartungsgemäß Porsche mit der Speerspitze PROsport Performance, wo unter anderem Vorjahresmeister Jörg Viebahn und der dänische Jungstar Nicolaj Moller-Madsen ins Lenkrad greifen werden. Wie im Meisterjahr 2016 vertrauen die Eifelaner erneut auf die beiden als „PRO4“ bezeichneten Eigenbau-Cayman sowie einen der neueren Cayman mit dem Manthey-Kit MR. Neben PROsport vertrauen mit RN Vision STS, Allied Racing und HP Racing, sowie Peter Tertings neuer Terting Mueskens Racing-Mannschaft noch vier weitere Teams aus dem deutschsprachigen Raum auf Autos aus Zuffenhausener Produktion. Dazu gesellen sich die britische Brookspeed-Truppe (u.a. mit Freddie Hunt, dem Sohn des ehemaligen F1-Weltmeisters James Hunt) und CD-Sport aus Frankreich. Zwei auf GT4-Spezifikation umgerüstete 997 Cup-Autos für die italienische Autorlando-Mannschaft vervollständigen schließlich das Porsche-Kontingent.
Etwas knapper lässt sich die zweitgrößte Fraktion im Starterfeld abhandeln: Reiter-Engineering bringt erneut acht KTM X-Bow GT4 in der firmeneigenen Young Stars Wertung an den Start, wobei die Starterliste hier aktuell noch zahlreiche „TBAs“ umfasst. Neben einigen Newcomern sind auch mehrere Fahrer aus dem Vorjahr wieder im KTM-Markencup am Start; besonders der Norweger Mads Siljehaug, der schon im Vorjahr oft im vorderen Teil des Feldes unterwegs war, fällt hier ins Auge. Nicht ganz so umfangreich wie das Reiter-Aufgebot aber immer noch beeindruckend ist die Maserati-Flotte, welche die Scuderia Villorba Corse beim Heimspiel an den Start bringt. Insgesamt vier der ehemaligen Markenpokal-Renner mit dem Dreizack bringt die italienische Mannschaft nach Misano, dazu kommt ein weiteres Auto gleichen Fabrikates für die polnische Sellite-Mannschaft.
Fast schon zu den Exoten muss man in der aktuellen GT4-Saison eines der dienstältesten GT4-Autos, den Aston-Martin Vantage, zählen. Nur zwei der V8-Renner befinden sich auf der Starterliste für die Auftaktläufe. Ganz abschreiben sollte man die „Grünen“ aus Banbury dennoch nicht – mit den letztjährigen Amateurmeistern Jerome Demay und Denis Dupont plant die französische Street Art Racing Mannschaft in diesem Jahr den Angriff auf den Titel in der Pro-Am-Klasse. Der zweite Aston wird vom britischen Academy-Team eingesetzt. Ebenfalls zur Verteidigung der britischen Sportwagen-Ehre treten Las Moras Racing, die Equipe Verschuur und Bullit Racing (mit Ex-Bentley-Boy Andy Meyrick) an, die jeweils einen McLaren 570S genannt haben.
Abgerundet wird das Starterfeld schließlich durch den mit der Paarung Max Koebolt / Ricardo van der Ende stark besetzten Ekris M4, einen Nissan 370Z GT4 für Sean Walkinshaw Racing und schließlich den SIN R1 von Sofia-Motorsport.
Wer sich die beiden Auftakt-Rennen der GT4 European Series live zu Gemüte führen will, kann dies am kommenden Samstag und Sonntag auf der Serienwebsite (www.gt4series.com) tun, wo ein Livestream zur Verfügung stehen wird. Lauf 1 wird dabei ab Samstags 22 Uhr als Nachtrennen ausgtragen; der Sonntagslauf geht dann am Folgetag um 14:55 Uhr über die Bühne.