International GT-Open - Saisonrückblick 2006
Die neue International GT-Open-Serie erlebte ein fulminantes erstes Jahr und übertraf die Erwartungen der meisten Fachleute. Vor rund einem Jahr waren allerorts noch zweifelnde Statements wie „schon wieder eine neue GT-Serie, die keiner braucht“ zu hören – doch Jesus Pareja und die Mannschaft von GT Organizacion hatten offenbar genauestens analysiert, wo potentielle Interessenten für eine solche Serie zu finden sein würden.
Zum Saisonauftakt in Monza Anfang April nahmen 25 Autos die Trainings auf, eine Anzahl von der die Italienische Meisterschaft heuer nur träumen konnte. Einen Monat später in Magny-Cours waren 27 Fahrzeuge am Start, lediglich die Veranstaltung im September im fernen Istanbul enttäuschte: 17 Teams dürften den Ansprüchen der Serienpromoter nicht entsprochen haben – das Turkey GT-Open findet sich vorerst nicht mehr auf dem Terminplan für das kommende Jahr.
Die in gemeinsamen Läufen mit der Spanischen GT-Meisterschaft durchgeführten drei weiteren Events waren für die Debutsaison ein relativ einfacher Weg. Bei Portugal GT-Open, Spain GT-Open und Catalunya GT-Open gab es enorme Teilnehmerzahlen, die jedoch organisatorisch kaum mehr zu bewältigen waren. Auch konnte das Publikum an den Strecken die diversen Einzel- und Doppel-Nennungen nicht mehr überblicken. Im Sinne der Glaubwürdigkeit beider Serien wird es laut aktuellen Ankündigungen nächstes Jahr keine solchen Paralleltermine mehr geben.
Der Kampf in der GT-Open-Gesamtwertung blieb bis zum Schluss spannend: Wie in der GT Espana hatten auch hier vor den letzten beiden Läufen fünf Fahrer Chancen auf den Gesamtsieg – und auch bei den GT-Open behielt letztlich Michele Bartyan (Playteam-Ferrari F430) das bessere Ende für sich.
Insgesamt konnten sich 93 (!) Fahrer in die Punktetabelle eintragen. Zumeist dominierten Ferrari-Besatzungen – sie holten neun Siege, zweimal querte der GTA Motors-Mosler als Erster die Ziellinie, den allerersten Lauf in Monza hatten bei Regen überraschend Zonca / Bellicchi in einem Racing Box-Dodge Viper Coupe gewonnen.
Wie bei vielen anderen Gelegenheiten im Sport könnte auch für die nahe Zukunft der GT-Open Serie eine alte Binsenweisheit gelten: „Die zweite Saison ist meistens die schwerste.“