Debrief Nürburgring – ADAC GT Masters

Am vergangenen Wochenende fand auf dem Nürbrugring (der Link führt direkt zum Rennbericht) das fünfte Rennwochenende der ADAC GT Masters Saison 2019 statt.

Insgesamt 31 GT3-Fahrzeuge von sieben verschiedenen Herstellern stellten sich den Läufen 9 und 10 der aktuellen Saison. Damit ist die zweite Saisonhälfte 2019 in vollem Gange. Erst eine Woche zuvor war Halbzeit in Zandvoort an der niederländischen Nordseeküste.

Erneut trat das Mercedes Team von TOKSPORT WRT aus Quiddelbach mit Maro Engel und Luca Stolz an … und wieder bot man, genau wie eine Woche zuvor in Zandvoort, dem Publikum wie der Konkurrenz eine beachtliche Vorstellung. Am Samstag zweiter Platz im Rennen, wenn auch keine Punkte und am Sonntag P4. Das ist stark!

Ein weiteres Team mit Heimvorteil hatte Premiere im GT Masters. Frikadelli Racing aus dem nahegelegenen Barweiler. Das Team von Klaus Abbelen und Sabine Schmitz ist hinreichend aus der VLN und den ADAC TOTAL 24h Nürburgring bekannt. Im Masters ist der rot-weiße Frikadelli Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 30 neu. Als Fahrer setzte das Team auf Teamchef Klaus Abbelen und den Porsche Young Professional Matt Campbell.

Um es vorweg zu nehmen, auch Frikadelli lieferte eine blitzsaubere Leistung ab. Im Premierenrennen am Samstag gab es einen 23. Platz, nach P29 im Qualy. Am Sonntag, mit Campbell als Startfahrer, lief es zunächst besser. P5 im Qualy, aber leider am Ende P24 im Rennen.

Wer aufmerksam mitgelesen hat, hat bemerkt, nach wie vor 31 Starter und „nur noch“ sieben Hersteller, obwohl ein neues Team am Start war. Den Grund haben wir bereits in unserem Bericht im Vorfeld diskutiert.
PROpeak Performance aus Wiesemscheid, ebenfalls nur einen Steinwurf vom Ring entfernt, hatte die Nennung für den einzig verbliebenen Aston Martin Vantage GT3 wegen fehlender Konkurrenzfähigkeit zurückgezogen.
Unsere Kritik an dieser Entscheidung müssen wir etwas korrigieren. Tatsache ist, dass dem Team anstatt wie von Aston Martin Racing zugesagt, erst in der zweiten Märzhälfte statt Anfang Februar das erste Exemplar des neuen GT3-Renners und gar erst Anfang April das zweite Einsatzfahrzeug übergeben wurde. In Anbetracht der Leistungsdichte im ADAC GT Masters erzeugt das gleich zu Beginn einen nicht so einfach aufzuholenden Entwicklungsrückstand. Wenn dies überhaupt bei den limitierten Testgelegenheiten möglich ist. Schließlich schläft auch die Konkurrenz nicht …
Wir wissen, dass gerade Christoph Esser ein Racer ist, der sich die Entscheidung ausgerechnet beim Heimspiel zu passen, sicher alles andere als leicht gemacht hat.

Nun aber zum Event selbst. Als Fazit kann man gleich festhalten, dass den Zuschauern an beiden Renntagen Motorsport vom Feinsten geboten wurde. Es gab jede Menge harte, aber faire Fights, wie zum Beispiel zwischen Jens Klingmann im MRS BMW M6 #14 und Thomas Preining im Herberth Porsche #1 um P10 im Rennen am Samstag. Racing at its best!

Absoluter Gewinner des Wochenendes war das Team von Gottfried Grasser. Pole, Sieg und schnellste Runde für Mirko Bortolotti und Christian Engelhart im ORANGE1 by GRT Grasser Lamborghini #63 am Samstag sowie Pole, Sieg und schnellste Runde für Franck Perera und Rolf Ineichen im Huracán #82 am Sonntag. Mehr geht nicht!

Die aktuellen Leader in der Meisterschaft, die HCB-Rutronik Racing Piloten Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde, im Audi R8 LMS #31 konnten mit jeweils einem dritten Platz in beiden Rennen, ihre Führung in der Meisterschaft auf nun insgesamt 144 Punkte ausbauen. Wegen des Gaststarters TOKSPORT, mit Engel/Stolz auf Podestplatz 2, erhalten die beiden am Samstag sogar die Punkte für den zweiten Platz.
Zweite im Zwischenklassement sind weiter Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer (P12 bzw. P8 im Rennen) in der Callaway Competition Corvette C7 #77, mit jetzt 104 Punkten (40 Punkte Rückstand). Die beiden Fahrer zeigten eine starke Leistung im Rennen und fuhren von P30 (wegen eines technischen Defekts im Qualy) respektive P20 jeweils in die Punkteränge!
Wie bereits gesagt, der Weg zum Titel führt auch dieses Jahr definitiv über konstantes Punktesammeln.

Ausgeprägte Freude auch beim KÜS TEAM75 Bernhard über gute Qualifying- bzw. Rennergebnisse. Am Sonntag belegte das Team die zweite Startreihe mit Matteo Cairoli im Porsche #18 und Klaus Bachler im 911 GT3 R #17. Im Rennen dann erneut Podestplatz zwei, wie am Samstag in Zandvoort, nach starkem Kampf in der Endphase zwischen Timo Bernhard #17 und dem Audi #31 von Patric Niederhauser.

Außerdem noch eine saustarke Leistung im Zeittraining am Samstag von Dennis Marschall im HCB Audi #8 mit einem Platz in der ersten Reihe! Chapeau!

Die ganze Action des Wochenendes
, vom ersten freien Training am Freitag bis zum Rennen am Sonntagmittag sowie alle Insiderinformationen und erstklassige Fotos, findet sich in unserem Rennbericht.

Weiter geht es in der wohl besten deutschen Rennserie bereits in drei Wochen, vom 13. bis 15. September 2019, am Hockenheimring. In diesem Jahr einmal nicht der Saisonabschluss.

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