Serie: Die kleinen GT-Klassen in Europa

Hatte nur ich den Eindruck, das früher irgendwie mehr los war auf der Strecke?“

Kleines Starterfeld von 19 Fahrzeugen. Das Rennen war nicht spannend.“

"[Das Rennen war] ereignislos bis langweilig. Die Abstände zwischen den Fahrzeugen sind viel zu groß, um Überholmanöver zu erlauben. Bin, ehrlich gesagt, ein bisschen enttäuscht.“

So, oder so ähnlich, äußerten sich viele Diskussionsteilnehmer in unserem Forum über den am Wochenende erfolgten Saisonauftakt des ADAC GT-Masters in Oschersleben. Mit 20 Fahrzeugen war in der Tat das für einen Saisonauftakt kleinste Starterfeld seit fünf Jahren zu verzeichnen und tatsächlich entsprach auch die Action auf der Strecke nicht durchgehend den hohen Maßstäben, die sich die Serie in den letzten Jahren selbst gesetzt hatte. Nun wäre es natürlich einfach, die beiden Rennen vom Wochenende als einmaligen „Ausreißer nach unten“ zu interpretieren und auf die gleichzeitig stattfindende Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring in Form des zweiten VLN-Laufes oder krankheitsbedingt abwesende Piloten zu verweisen. Und beides sind sicher legitime Gründe, auf attraktivere Läufe bei der nächsten Saison-Runde am Red Bull Ring zu hoffen. 

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Allerdings hieße dies auch, zu ignorieren, dass sich das GT-Masters mit seiner aktuellen Entwicklung der Starterzahlen durchaus im europäischen Trend befindet: 19 Fahrzeuge meldeten für den Aufgalopp der Blancpain Sprint Series vor zwei Wochen in Nogaro, 16 Fahrzeuge erschienen zur ersten Runde der französischen GT-Meisterschaft und ganz besonders hart traf es die International GT-Open, wo am vergangenen Wochenende lediglich 14 Mannschaften am Start waren. In allen drei Serien sind – wie auch im GT-Masters – in der Vergangenheit bereits (fast) doppelt so hohe Starterzahlen zu verzeichnen gewesen.

Über der europäischen GT3-Szene brauen sich – wie auch links im Foto (Quelle: ADAC Motorsport) angedeutet – dem Anschein nach also dunkle Wolken zusammen. Es stellt sich damit zumindest mittelfristig die Frage, wie lange die GT3 alleine noch akzeptabel gefüllte Starterfelder garantieren können und welche Klassen von Fahrzeugen eventuell als Ergänzung oder langfristig sogar als Ersatz für die aktuelle Königsklasse im nationalen GT-Sport in Frage kommen könnten. In den nächsten Tagen wollen wir deshalb in einer kleinen Serie beleuchten, welche Alternativen zu den GT3 sich in den letzten Jahren in Europa entwickelt haben und ob etwas davon möglicherweise eines Tages tatsächlich zum GT3-Ersatz taugen könnte. 

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