GT3-EM mit offensichtlichem Teilnehmerschwund
Nach der Veröffentlichung des Nennliste der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft für den Saisonauftakt in Nogaro in den vergangenen Tagen wird klar, dass es auch auf dieser Baustelle der SRO in diesem Jahr lichterloh brennt. Gerade mal 14 Autos - sechs Ferrari, drei Audi R8 LMS GT3 , je zwei Mercedes SLS AMG GT3 und Lamborghini Gallardo sowie ein Aston Martin DBRS9 - sind auf der Liste der startenden Teams für die ehemals mit über 40 Autos überbesetzte Meisterschaft zu finden.
Aus Deutschland sind die Teams Leipert Motorsport mit zwei Lamborghini und HeicoMotorsport mit ihren SLS - allerdings unter tschechischer Nennung in Kooperation mit Charouz Motorsport - zu finden. Auf Pilotenseite starten mit dem Alpenländer Dominik Baumann und Maximilian Bukh bei Heico Motorsport-Charouz auf den SLS gar nur zwei deutschsprachige Piloten.
Die sechs Ferrari werden von den Teams AF Corse (Titelverteidiger), Luxury Racing und Russian Bear Motorsport an den Start gebracht. Audi wird von den Mannschaften Sainteloc (F) und dem portugiesischen Team Novadriver vertreten.
Mehr und mehr wird klar, dass SRO-Boss Stephane Ratel seinen beiden Ziehkindern Blancpain Endurance Serie und FIA-GT Weltmeisterschaft einige seiner bislang prosperierenden Serien geopfert hat. Insbesonders die verzweifelten Bemühungen, der vertraglich mit der FIA an oberster Stelle stehenden WM ein halbwegs gefülltes Feld zu verschaffen, dürften deutlich zu Lasten der bisher als Basisserie fungierenden GT3-EM und des aus der Spur geratenen FIA-GT4 Europacup (wir berichteten) gegangen sein. Ob angesichts dieser wegbrechenden Basis für die Sprintserien auch die WM noch eine Zukunft hat, wird abzuwarten sein. Zumindest wurde schon einmal der Kalender der EM auf nur noch sechs Meetings eingedampft – die geplante siebte Runde ist somit gestrichen.