Maserati MC 20
Maserati hat heute den neuen MC 20 GT-Sportwagen offiziell angekündigt. Mit dem neuen Wagen der angeblich ausschliesslich als Elektro- und Hybridversion gefertigt und im Mai 2020 in Modena seine Weltpremiere feiern soll, will der italienische Hersteller in die Welt des Motorsports zurückkehren. Das Fahrzeug wird im Maserati Innovation Lab entwickelt und im historischen Werk in der Viale Ciro Menotti in Modena produziert. Dort werden aktuell umfassende Modernisierungsarbeiten an der Produktionslinie durchgeführt. Diese wird künftig auch für die Montage eines elektrischen Antriebsstrangs gerüstet sein. Zudem wurde bereits mit der Fertigstellung einer Lackiererei begonnen, die dank innovativer Technologien die Umweltbelastung senken soll.
Der Name MC20 bezieht sich auf die sportlichen Qualitäten des neuen Modells: MC ist die Abkürzung für Maserati Corse (Rennsport). Die Zahl 20 bezieht sich auf 2020. Auch der allererste Rennwagen mit dem Dreizack-Logo trug sein Debütjahr im Namen. Es war der Maserati Tipo 26, der 1926 vorgestellt wurde. Maserati reklamiert den neuen Sportwagen als Weiterentwicklung des MC12 GT1, der im Jahr 2004 nach 37 Jahren Pause die Rückkehr von Maserati in den internationalen Rennsport markierte. Er gewann zwischen 2004 und 2010 insgesamt 22 Rennen (einschließlich dreier Siege bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps) sowie 14 Titel in Konstrukteurs-, Fahrer- und Teamwertung der FIA GT-Meisterschaft.
Offen sind noch die genauen Motorsportpläne die Maserati mit dem neuen Wagen verfolgt. In seiner Elektro- bzw. Hybridvariante dürfte der Wagen mangels eines geeigneten allgemeingültigen Reglements für solche Fahrzeuge als erstes für einen Markenpokal des italienischen Herstellers in Frage kommen. Solche Markenpokale haben beim 1914 in Bologna gegründeten Hersteller eine gewisse Tradition. Denkbar wäre für den weitergehenden Einsatz auch eine Lösung ähnlich wie beim Honda NSX bei dem der elektrische Antriebsstrang zwecks Kompatibilität mit dem GT3 oder GT4-Reglement entsprechend stillgelegt wird, was aber aus Marketinggründen eine eher widersprüchliche Lösung wäre. Daneben bleibt Maserati die Hoffnung auf zukünfige Rennserien bzw. Reglements zu spekulieren die den Einsatz solcher Fahrzeuge in Zukunft in speziellen Klassen gestatten könnten. Serien wie die 24 Stunden-Serie oder VLN Langstreckenmeisterschaft werden sicher in absehbarer Zukunft nicht um die Berücksichtigung solcher Fahrzeuge herum kommen.