ELMS 2014 mit gesundem LMP2-Feld
Während das LMP2-Feld in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wie gestern erläutert darbt, erfreut sich die Kategorie in der Europäischen Le Mans Serie regen Zuspruchs. 13 LMP2-Teams sind – trotz des Rückzugs der Caterham-Mannschaft – für die 5 Rennen der Serie 2014 eingeschrieben. Ein Grossteil der Mannschaften hat auch Le Mans auf dem Plan stehen. Insofern hat die Serienorganisation nach der Krise 2012 es nun doch einigermassen geschafft, die ELMS als Feeder-Serie für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und den Klassiker an der Sarthe zu reetablieren, wobei man mit 41 genannten Teams wieder als die Feldgrössen ruhmreicher Zeiten anknüpft.
Platz | Nr | Klasse | Auto | Marke | Fahrer | Team | Land | Wagen | Reifen |
1 | 4 | LMP2 | Vincent Capillaire (F), Thomas Dagenaud (F), TBA | Boutsen Ginion Racing | Oreca 03 - Nissan | ||||
2 | 24 | LMP2 | Andreas Zuber (A), Rene Rast (D), TBA | Sebastian Loeb Racing | Oreca 03 - Nissan | ||||
3 | 29 | LMP2 | Julien Schell (F), Nikki Leutwiller (CH), TBA | Pegasus Racing | Morgan - Nissan | ||||
4 | 30 | LMP2 | Nelson Panciatici (F), TBA, TBA | Signatech Alpine | Alpine A450 - Nissan | ||||
5 | 34 | LMP2 | Michel Frey (CH), Franck Mailleux (F), TBA | Race Performance | Oreca 03 - Judd | ||||
6 | 36 | LMP2 | Paul-Loup Chatin (F), Bastian Briere (B), TBA | Signatech Alpine | Alpine A450 - Nissan | ||||
7 | 38 | LMP2 | Simon Dolan (GB), Harry Ticknell (GB), TBA | Jota Sport | Zytek Z11SN - Nissan | ||||
8 | 41 | LMP2 | Tom Kimber-Smith (GB), TBA | Greaves Motorsport | Zytek Z11SN - Nissan | ||||
9 | 42 | LMP2 | Chris Dyson (USA), TBA | Greaves Motorsport | Zytek Z11SN - Nissan | ||||
10 |
43 | LMP2 | Christian Klien (A), Gary Hirsch (F), TBA | Newblood by Morand Racing | Morgan - Judd | ||||
11 | 46 | LMP2 | Pierre Thiriet (F), Ludovic Badey (F), Tristan Gommedy (F) | Thiriet by TDS Racing | Ligier JS P2 - Nissan | ||||
12 | 48 | LMP2 | TBA, TBA, TBA | Murphy Prototypes | Oreca 03 - Nissan | ||||
13 | 50 | LMP2 | Jacques Nicolet (F), TBA, TBA | Larbre Competition | Morgan - Judd |
Die 13 Mannschaften verteilen sich chassismässig auf 6 Orecas, 4 Morgans und 3 Zyteks. Nicht mehr vertreten sind Lola , Adess und HPD , wobei man die vor der Saison angekündigten Teams von Woodard und Orex/RLR vergeblich auf der Liste sucht. Da auch Mike Newtons Tiga-Projekt noch nicht in der Liste auftaucht , bleibt die Hoffnung, das die vorgenannten Equipen einen späteren Saisoneinstieg im Rahmen von Gaststarts in Erwägung ziehen – immerhin ist die Europäischen Le Mans Serie in dieser Beziehung etwas toleranter und weniger kostenintensiv als die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. Motorenseitig sind 9 Teams mit Nissan-Treibsätzen und 3 Teams mit Judds unterwegs. HPD oder gar-Ford-Aggregate sucht man hier vergebens. Ähnlich wie in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist auch in der Europäischen Le Mans Serie die LMP2 die einzige Klasse in der es 2014 zwischen 2 Pneu-Ausrüstern - Dunlop und Michelin - zu einem Reifenkrieg kommt.
Von den aus 2013 bekannten Equipen setzen Boutsen-Ginion Racing, Race Performance, das Team Jota, TDS Racing, Murphy Prototypes,und Morand Racing ihre Engagements unverändert fort. Signatech rüstet gar auf ein 2-Wagen Team auf, nachdem man 2013 die Team- und Fahrerwertung mit den Piloten Nelson Panciatici und Pierre Ragues gewinnen konnte. Auch Greaves Motorsport hat spontan nach dem Rückzug von Caterham ein 2-Wagen-Engagement aus dem Hut gezaubert. Wieder aus der Versenkung kommen die ehemaligen Teilnehmerteams von Sebastian Loeb Racing und Pegasus Racing – letztere wie berichtet mit einem neuen Morgan-Chassis.
Gänzlich neu in der Szene ist der Einsatz von Larbre Competition, die nach einigen Saisons mit der GTE-Corvette in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft mangels Unterstützung durch GM nun zwei Schritte zurück gehen und neben dem Einsatz im französischen Porsche Cup nun die Europäische Le Mans Serie im Prototypenbereich aufmischen wollen. Der Onroak-Morgan der französischen Mannschaft wird nun wohl doch von Oak Racing zumindest mit unterstützt, da Oak-Chef Jacques Nicolet als Stammfahrer auf dem Wagen gelistet ist. Eine weitere Neuigkeit in Richtung Onroak – dem konstruktiven Arm von Oak Racing - listet die ELMS-Nennliste ebenfalls auf: TDS Racing ist mit einem Ligier-Chassis gelistet, das eigentlich erst in den Händen von Oak Racing in Le Mans debütieren soll.
Fällt die Beteiligung deutschsprachiger Mannschaften mit Ausnahme des eidgenössischen Race Performance Teams - 2014 auch im Logo unserer Seite prominent vertreten – dieses jahr ziemlich bescheiden aus, so gibt es zumindest in der Top-Klasse mindestens 5 deutschsprachige Piloten die um die Gesamtsiege bei den 5 LMS-Rennen mitfahren wollen. Den grössten Einschlag hat dabei die Mannschaft von Sebastian Loeb Racing vorzuweisen. Hier hat man im Zuge der Umstellung des GT-Programms von McLaren auf Audi René Rast verpflichten können, dem Loeb sogleich ein Cockpit für Le Mans und vermutlich auch der ELMS im teameigenen Oreca angeboten hat. Da allerdings auch der Audi des Teams in der GTC-Klasse der ELMS zum Einsatz kommen soll harrt, dieser Fakt noch der Bestätigung. Neben Rast ist aber auf jeden Fall Loeb-Stammpilot Andreas Zuber auf dem Oreca gelistet. Der Alpenländer findet in Landsmann Christian Klien bei Morand Racing einen Konkurrenten im Kampf um die Gesamtsiege. Die Riege der deutschsprachigen Piloten in der Top-Klasse der ELMS 2014 komplettieren die beiden Eidgenossen Michel Frey vom Race Performance Team und Nikki Leutwiller bei Pegasus Racing.