29 Autos in der ersten LMS-Nennliste

Die Europäischen Le Mans Serie hat am heutigen Freitag das Feld für die 10.Saison der Serie für 2013 bekannt gegeben. 29 Autos sind auf der Liste in 4 Klassen verzeichnet: 11 LMP2, 3 LMPC, 10 GTE-Am und 5 GTC-Starter sind offiziell verkündet worden. Zudem rechnet man - zumindest in der GTC-Klasse, die den GT3-Fahrzeugen vorbehalten ist - mit weiteren Gaststartern über die Saison.

Die LMP2-Klasse präsentiert sich ähnlich verheissungsvoll wie in der vergangenen Saison. Ein Feld von 11 LMP2-Autos - 6 Oreca, 2 Zytek und je ein Morgan, Lola und HPD ARX-03b LMP2 - verspricht prinzipiell einen engen Kampf um die Gesamtsiege in der Klasse. Mit TDS Racing, Greaves Motorsport, Boutsen-Ginion Racing, Murphy Prototypes, dem Team Jota, Sebastian Loeb Racing, Signatech und der eidgenössischen Race Performance-Mannschaft bleiben 8 Teams aus dem Vorjahr bei der Stange. Neu hinzu kommen die unter luxemburgischer Nennung startende DKR Engineering-Equipe mit einem offenen Lola B11/40, die schweizer Morand Racing-Truppe, in der Natacha Gachnang als Lead-Pilotin gesetzt ist, und das britische Orex Competition-Team.

Ein Fragezeichen muss über der LMPC-Klasse gesetzt werden. Während in den USA in der ALMS die Klasse boomt, sind die einzigen 3 Nennungen in der europäischen Serie von Oreca selbst getätigt worden. Die Aussicht, hier quasi gegen die Werksmannschaft fahren zu müssen, hat selbst das letztjährige Meisterteam von Boutsen abgehalten, eine eigene Nennung abzugeben. Hier wird sich über die Saison zeigen müssen, ob die Idee eines Serviceeinsatzes durch den Hersteller nicht ein Schuss war, der für die Serie nach hinten losgegangen ist.

Die GTE-Klasse ist kundensport-freundlich nur noch als Am-Kategorie ausgeschrieben worden. Mit 10 Autos fällt der Zuspruch für diese Idee zunächst einmal positiv aus. 6 Ferrari der Teams RAM-Racing, AF Corse, JMW-Motorsport und Kessel Racing (mit Phillip Peter auf dem F458) treten gegen 3 Porsche von IMSA-Performance, Prospeed Competition und Autorlando sowie eine Larbre-Corvette an. Anders als im letzten Jahr kann auch in dieser Klasse ein enger Kampf um die Klassensiege erwartet werden.

Angesichts eines im Vergleich zum Vorjahr frühzeitig festgelegten Reglementsrahmens (nur noch GT3!) haben sich nun endlich 5 Teilnehmer für die GTC-Klasse gefunden. Interessant dürfte das Debüt der niederländischen Kox Racing-Mannschaft von Peter Kox werden, der zusammen mit Landsmann Nico Pronk einen Lamborghini Gallardo LP600 als Pilot und Teamchef einsetzen möchte. Konkurrenz findet sich hier in Gestalt von 2 AF Corse-F458, einem zusätzlichen Autorlando-Porsche und einem Audi R8 LMS GT3, der unter der amerikanischen Nennung von Momo Megatron DF1 eingeschrieben ist. Allerdings sollten zumindest auf die letztere Nennung keine übertriebenen Hoffnungen gesetzt werden. Dafür haben aber schon einige Teams Gaststarts in der ELMS angekündigt - Infos zu zumindest einem Gaststarter aus dem deutschsprachigen Raum werden in Kürze auf diesen Seiten zu finden sein.

Auch wenn die nun veröffentlichte Liste auf den ersten Blick ein deutlicher Sprung nach vorne gegenüber der letzten Saison ist, als die Serie angesichts der Abwanderung des Gros der Teilnehmer kollabrierte, so bleiben angesichts noch vieler unbemannter Cockpits noch einige Fragezeichen offen. Auch müssen sich noch einige Newcomer als zuverlässige und regelmässige Teilnehmer beweisen. Festzuhalten bleibt, dass der Zuspruch aus dem deutschsprachigen Raum bislang mehr als überschaubar ist: Mit Ausnahme der beiden Schweizer Piloten Michael Frey und Patrick Niederhauser (Race-Performance) sowie dem Alpenländer Philipp Peter sucht man Teams und weitere Piloten aus Deutschland und Österreich bislang vergebens in der Liste – und das, obwohl die Serie mit einem 3h-Rennen am Red Bull Ring wieder in den deutschsprachigen Veranstaltungsraum zurückkehrt. Zumindest ist durch die Veranstaltungs-Kooperation mit der World Series by Renault und der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Silverstone der Kostenrahmen ein wenig entspannter geworden, so dass bei unter 25 Teilnehmern nicht automatisch eine Absage der Serie droht. Die weitere Entwicklung der Liste sollte daher aufmerksam verfolgt werden.

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