Gibt es erste Titelentscheidungen in der LMS?

Ab morgen beginnt in Ungarn die vorletzte LMS-Runde des Jahres. Daher lohnt es sich einen Blick in die Tabellen der Le Mans Serie zu werfen, denn am Hungaroring könnten am Sonntagabend um 22 Uhr nach Fallen der Zielflagge schon die ersten Meisterschaftstitel zu vergeben sein. Leider vereitelt die dieses Jahr etablierte Punktewertung – eine der kompliziertesten der letzten zehn Jahre im Sportwagenbereich – eine genaue Analyse. Sowohl das Gesamtpunktsystem als auch die Bonus-/Malus-Punkte für eventuelle Motorenwechsel machen eine präzise Vorhersage unmöglich.

RML-LolaIn der LMP1-Klasse führt immer noch das in Ungarn nicht anwesende Audi Sport Team Joest mit 44 Zählern vor den Teams von Rebellion Racing (die #13) mit 40 und dem Oreca-Peugeot mit 39 Punkten. Eine Meisterschaftsentscheidung wird hier also erst in Silverstone fallen wenn die R15+ im Rahmen des Intercontinental-Cups wieder an den Start gehen.

In der LMP2 hat Ray Mallock Ltd. mit dem Lola-HPD mit 55 Zählern schon 16 Punkte Vorsprung auf die beiden Oak Racing-Pescarolo, die jeweils bei 37 Punkten halten. 18 Punkte sind maximal pro Rennen zu vergeben. Kommen Mike Newton und Thommy Erdos also erneut vor den schwarz-rosa lackierten Boliden an, dürften schon am Sonntag abend beim englischen Team die Sektkorken knallen, während ein Ausfall des Lolas die Entscheidung auf Silverstone vertagen würde. Strakka Racing dagegen hätte dann nur mit einem Sieg noch theoretische Chancen auf den Titel. Spannender sieht es da schon in der Formula Le Mans aus, wo noch alle Mannschaften im Titelrennen sind und bis England wohl auch bleiben.

Lili-PorscheIn der GT1-Klasse konnte Larbre Competition an der Algarve den Sack schon quasi zumachen. 61 Punkte gegenüber 25 beim Atlas eFX-Saleen - da braucht es schon zwei Siege des unter montenegrinischer Nennung fahrenden GT1 und zwei Ausfälle der Franzosen, um da noch was zu versaubeuteln.

Spannend wird es auf jeden Fall in der GT2: Hier könnte eine Vorentscheidung zugunsten des LiLi-Porsches von Felbermayr-Proton fallen, der mit 62 Zählern vor dem AF Corse-Ferrari F430 von Fisichella / Vilander / Alesi (52) und dem zweiten Proton-Wagen (44) in Front liegt. Die Ferrari-Piloten dürfen nicht patzen, um ihre Titelhoffnungen zumindest noch bis zur Runde in England aufrecht zu erhalten. Ein Sieg von Lieb / Lietz wäre in jedem Fall eine wichtige Vorentscheidung für die GT2-Titelverteidigung.

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