Audi setzt Folge von erfolgreichen Renndebüts fort
Erstes Rennen und erster Sieg - im Audi Sport Team Joest war es am Abend nach den 8h von Le Castellet (der Link führt zum aktualisierten Rennbericht) schwer, nicht erleichterte Gesichter auszumachen. Auch wenn Tom Kristensen nach seinem Kreuzbandriss noch für die Sarthe geschont wurde, reichte doch ein kombinierter Einsatz von Rinaldo Capello und Allan McNish um den ersten Sieg einzufahren. Obwohl den Ingolstädtern und dem Einsatzteam aus Waldmichelbach der Hauptgegner - Oreca mit dem auf 2010´er Stand aufgerüsteten Peugeot 908 Hdi-FAP - in der ersten Rennstunde abhanden kam, hatten der Schotte und sein italienischer Co über die 8 h eine anspruchsvolle Aufgabe – man wollte unbedingt über die anvisierten 1500km Distanz in 8h kommen, um daraus direkte Rückschlüsse auf den Einsatz in Le Mans ziehen zu können. Dieses Ziel wurde mit 1540 km Renndistanz gut erreicht, was auch dem Rest des Teilnehmerfeldes in Form von doppelten Punkten zugute kam. Angesichts des Ausfalls des AF Corse-Ferraris und des Doppelsieges der Felbermayr-Proton-Porsches wurde dies von Audi-Sportchef Dr. Ullrich gegenüber Norbert Singer noch mal augenzwinkernd betont – Konzernkollegen helfe man doch gerne.
Allan McNish war am Ende froh über seinen fünften Sieg in der Le Mans Serie: „Ich habe die Premierenrennen mit dem R8, dem R10 und dem R15 gewonnen. Mit dem R15plus hat diese Serie nun eine Fortsetzung gefunden. Man darf nicht vergessen, dass Dindo und ich erst einen Testtag lang Erfahrung mit dem Wagen sammeln konnten. Insofern haben wir hier einen tieferen Einblick in das Fahrverhalten des Wagens werfen können. Nun wollen wir weitere Tests unternehmen und in Le Mans werden wir den Wagen dann noch weit besser verstanden haben als es hier der Fall war.“
Dindo Capello bedauerte den Ausfall des Oreca-Peugeots: „... Es wäre besser gewesen, noch gegen Oreca auf der Strecke kämpfen zu können. Aber dafür dass wir hier nur einen Testeinsatz absolvieren wollten, ist der sehr erfolgreich verlaufen. Vielleich sollten wir Le Mans auch als Testeinsatz deklarieren, wenn das immer so gut läuft. In den letzten Runden war ich aufgrund der feuchten Strecke so langsam unterwegs, dass ich nur noch in den Rückspiegel geschaut habe. Das war nervenaufreibend!“
Für den technischen Direktor des Audi Sport Team Joest, Ralf Jüttner, bleibt freilich bis dahin trotz des Erfolges noch einiges an Arbeit zu tun: „Das veränderte Grundkonzept des Wagens hat sich prinzipiell bewährt. Man hat es vielleicht während des Rennens noch nicht offensichtlich gesehen, aber wir haben noch diverse Punkte gefunden, die noch der Nacharbeit bedürfen und an denen werden wir jetzt arbeiten.“
Doch nicht nur Audi wird noch nachlegen - auch Peugeot traf mit der Werksmannschaft am Tag nach dem Rennen auf dem HTTT zu Tests ein. Man wird sich die Sektorzeiten der Konkurrenz genau gemerkt haben, um direkte Vergleiche ziehen zu können.