LMS mit Werksbeteiligung - das Niveau steigt

908barcgrid Eine Woche hatten die Eindrücke aus Barcelona Zeit sich zu setzen – nun kann man vielleicht eine Zusammenfassung geben: Welchen Eindruck macht die Serie nach dem Einstieg von Audi, zumal die beiden Werksteams mit vollem Engagement die Lemans Serie für sich entdeckt haben? - Einen positiveren als es manche befürchtet hatten!

Audi und nun auch Peugeot treten mit offenen Karten gegeneinander an und zeigen dies auch im Paddock. Das Publikumsinteresse ist auf jeden Fall gesteigert. Mag es an der Pole von Heimpilot Marc Gene gelegen haben oder daran das Peugeot im Vorfeld reichlich Werbung gemacht hat? Jedenfalls bedeuteten die etwa 20.000 Zuschauer am Renntag einen neuen LMS-Rekord. Eine Zahl die Audi übrigens schon mal in dieser Grössenordnung im Jahr 2000 am Nürburgring mobilisieren konnte – vielleicht wird es ja auch heuer wieder was damit?

Die PR-Arbeit der Hersteller liess nichts zu wünschen übrig. Auch Porsche, in Katalunien trotz dem gleichzeitigen Rennen in St. Petersburg und dem Supercup in Bahrein mit einem vollzähligen PR-Team präsent, reihte sich in das positive Bild ein. Audi machte auf einem Begrüssungsempfang gleich klar, dass man mit einer offenen Informationspoliik der Presse jeweils alle gewünschten Informationen zur Verfügung stellen würde, was während des Rennens auch gleich bestätigt wurde. Gründe für technische Rückschläge während des Rennen wurden z.B. offen kommuniziert. Augenscheinich genossen die Verantwortlichen das gegenüber der DTM doch offenere Klima in der europäischen Serie. Selbst bei Peugeot war deutlich mehr als im vergangenen Jahr um Offenheit bemüht – auch wenn immer noch nur spekuliert werden kann, was sich unter den abgedeckten Front- und Hinterachsen des 908 in den Boxen verbirgt.

Das Level der Meisterschaft ist kräftig angehoben worden: Erste Hinterbänkler-Teams wie zum Beispiel Bruneau haben ihre Konsequenzen gezogen und sind angesichts gestiegener Nenngelder und nötiger technischer Aufrüstungen nicht mehr mit ihren Wagen präsent. Ohne einen Ex-F1-Fahrer im Team läuft in manchen Klassen gar nichts mehr in Richtung Podium. Trotz der explodierenden Aufwände laufen die Teams dem Veranstalter die Bude ein. Fast 50 Autos am Start bedeuten ein mehr als gesundes Feld, das von der Attraktivität her kaum noch gesteigert werden kann. Gleichwohl sind keine Anzeichen eines Rückgangs in Sicht. Weitere Hersteller werden mit Sicherheit ein interessiertes Auge auf die 1000km-Serie werfen. Es dürfte sich für sie lohnen.

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