Barcelona - die GT2-Vorschau
Am Wochenende startet die Lemans Serie in Barcelona in ihre fünfte Saison. Zum erst zweiten Mal werden die 1000km von Barcelona ausgefahren. Das erste Rennen freilich fand auf einer ganz anderen Strecke statt: 1971 trat ein aus 22 Wagen bestehendes Sportwagenfeld im legendären Montjuich Park an, in dem am Ende Jo Bonnier und Ronny Peterson auf einem Lola T212 nach 264 Runden gewannen (Das Rennergebnis von damals kann auf den Seiten von WSRP hier eingesehen werden). Heuer fährt man auf dem modänen Circuit de Catalunya – einer nach F1-Standard errichteten Anlage, die mit ihrem Gemisch aus schnellen Kurven und Monoposto-Schikanen und Spitzkehren dem einen oder anderen Team auch abstimmungstechnisch einiges abverlangen wird. Wir wollen heute mit der Vorschau der einzelnen Klassen beginnen und kämpfen uns dabei von hinten durch das Feld – ergo beginnen wir mit den GT:
Unter den mittlerweile 48 offiziell genannten Starterteams (ein Creation-AIM ist von der Nennliste gestrichen worden) sind 13 GT2 verzeichnet. Sechs Porsche 997 RSR GT2, vier Ferrari F430, zwei Spyker C8 Laviolette und ein Aston Martin Vantage GT2 treten an. Die beiden letzteren Konstruktionen werden in Barcelona ihr Renndebüt erleben, während es sich beim Porsche und dem Ferrari um überarbeitete Versionen der Vorjahresmodelle handelt.
Die Porsche-Teams bieten den einheimischen Anhängern reichlich Grund zum Interesse. Im Proton-Felbermayr-Team startet mit Marc Lieb der erfolgreichste in den ewigen Bestenlisten der Serie verzeichnete Fahrer der Klasse (7 Siege) zusammen mit seinem neuen Partner Anthony Davidson in eine neue Saison. Auf dem zweiten Porsche des Teams, das in der vergangenen Saison noch drei Fahrzeuge aus Zuffenhausen an den Start brachte, sitzen Teamchef Christian Ried sowie Vater und Sohn Felbermayr. Das zweite 2-Wagen-997'er Team ist die französische IMSA-Performance-Mannschaft, in der Richard Lietz sich wieder ein Cockpit mit Teamchef Raymond Narac teilt. Der zweite Wagen ist hier rein französisch besetzt. Das deutsche Farnbacher-Team setzt einen Porsche von Lars Erik-Nielsen und auf Kundenwunsch von Pierre Ehret auch einen Ferrari F430 ein. Für Teamchef Horst Farnbacher, der am selben Wochenende auch beide ALMS-Porsche beim Rennen in St.Petersburg am Start hat, dürfte dies eines der kurzweiligsten Rennwochen des Jahres sein.
Auf Ehrets F430 kehrt Pierre Kaffer in die Lemans Serie zurück – der bis dato einizige deutsche Pilot, der in der Serie Gesamtsiege für sich notieren lassen konnte. Farnbacher, Virgo Motorsports und JMB sind die Einsatzteams der Fahrzeuge aus Maranello. Auch in den Spykern haben wir zwei deutschprachige Piloten sitzen: Benjamin Leuenberger startet im schweizer Speedy-Racing Gefährt, während Ralf Kelleners sein Spyker-Renndebüt gibt. Ralfs Vater Helmut nahm schon 1971 an der ersten Ausgabe der 1000km von Barcelona teil. Auf den einzigen Werksspyker (der zweite ist noch nicht fertig) sind ferner Alexei Vasiliev und Peter Dumbreck gemeldet.
Noch nicht verkündigt worden ist dagegen die Crew des GT2-Vantage, von dem dieser Tage die ersten offiziellen Fotos erschienen sind. Der Einsatz wird von Prodrive in Zusammenarbeit mit James Watt Automotive gemanagt, die nebenbei noch einen Porsche einsetzen.