Frei Courage glücklos in Valencia

Frei-CourageWas haben Endurance-Rennfahrer Alexander Frei und die Alinghi-Segler gemeinsam? Beide drehten am Wochenende im spanischen Valencia feste Däumchen. Während die Alinghi-Crew im Americas Cup erst demnächst eingreifen wird, kam Courage-Werkspilot Frei auf Grund eines Defekts beim Le Mans-Series Rennen gar nicht erst zum Fahren.  

Der zweite Lauf der LMS stellte so etwas wie eine Generalprobe für den Mitte Juni anstehenden Saisonhöhepunkt, das 24 Stunden-Rennen von Le Mans , dar. Das auf eine 1000-Kilometer-Distanz angesetzte Rennen bot die letzte Möglichkeit  im Wettbewerb sich auf den großen Rennsportklassiker vorzubereiten. Der neben seiner Fahrertätigkeit beim französischen Rennstall Courage zugleich im Management verantwortliche Alexander Frei hatte deshalb neben seinem Stammfahrer Jonathan Cochet den für Le Mans verpflichteten Franzosen Bruno Besson extra auch für Valencia geladen. Für Auto, Team und Fahrer ergab sich somit ein schnelleres Kennenlernen und besseres Zusammenwachsen für Le Mans. Leider bremsten die schon von Monza her bekannten Kühlprobleme den LMP1-Courage-LC70 in den Trainingsessionen auf dem gerade mal 4,005 Kilometer langen Kurs ein. Nach den Positionen 10, 12 und 18 in den freien Trainings, qualifzierte schließlich Jonathan Cochet den Turborennwagen für die sechste Startreihe. Bereits im ersten Renndrittel kristallisierte sich bald heraus, dass keine Top-Ten Platzierung herausschauen würde. Probleme mit der Lichtmaschine zwangen zu Zusatzboxenstopps, wobei das Malheur nicht gelöst werden konnte. Schließlich blieb der blaue Spyderprototyp mangels Stromspannung nach 124 Runden auf der Strecke liegen, ohne dass Frei selbst zum Fahren gekommen war. „Ärgerlich, weil es eigentlich nur einen Kleinschaden darstellte,“ knurrte Frei, der dann dem Pech mit etwas Ironie auch etwas Positives abgewinnen konnte: „Einer misslungen Generalprobe folgt bekanntlich ja eine gute Hauptvorstellung!“

Der Bezeichnung als Le Mans-Generalprobe definiert das Valencia-Rennen indes nur teilweise richtig. Das Layout des Circuito Riccardo Tormo ähnelte eher einer winkeligen Go-Kart-Strecke, nicht vergleichbar mit der Hochgeschwindigkeitsstrecken von Monza oder Le Mans. Auf Grund der langsamen Valencia-Kurven hatte der Courage komplett andere Federn verpasst bekommen. Das Flügelwerk wurde extrem steil fein justiert. „Während in Monza in den schnellen Biegungen sich das Auto mit viel Downforce regelrecht in die Straße saugte, waren wir hier in Valencia um jedes Quentchen Traktion aus den Ecken heraus froh,“ unterschied der Freizeitsaxophonist die beiden Strecken.

 

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