Inter-Europol-Programm 2019
Inter-Europol Competition bereitet sich in der kommenden Woche auf die ELMS-Saison und die die Le Mans-Premiere vor, die das in Hameln stationierte Team sich durch den Titelgewinn in der Asiatischen Le Mans Serie verdient hat. Das hat GT-Eins anlässlich eines Besuchs bei der deutsch-polnischen Mannschaft von Teamdirektor Michael Keese erfahren.
„Wir werden mit dem LMP2 einen Testmarathon starten in dessen Verlauf wir in Barcelona, in Le Castellet und in Magny Cours testen wollen. Dabei werden wir unter anderem mehrere Piloten sowohl im LMP2 als auch im LMP3 testen, die als Fahrer für die Europäische Le Mans Serie in Frage kommen könnten. Für den LMP2 suchen wir 2 Teamkollegen für Kuba Smiechowski der als Stammfahrer gesetzt ist. Für die beiden LMP3 suchen wir die neuen Teamkollegen für Martin Hippe und Paul Scheuschner, die als Bronze-Fahrer fix auf den beiden Ligier genannt sind.“
Zur Identität der Testkandidaten wollte Keese noch keine Namen nennen, machte aber Andeutungen das man schnelle, bekannte und hochklassige Kandidaten mit ELMS-Erfahrung ausgewählt hätte. „Die LMP2-Kandidaten kommen aus dem internationalen Umfeld und haben sich allesamt schon in verschiedenen LMP-Klassen ausgezeichnet. Aber auch für die LMP3 suchen wir für Martin, der anerkanntermassen einer der besten Bronze-Fahrer im LMP3 ist, ein bis 2 hochklassige Piloten um nächstes Jahr erneut ganz vorne um die Meisterschaft mitfahren zu können. Auch hier haben wir mehrere Kandidaten die entweder aus dem LMP- oder Formel-Sektor kommen.“
Eigentlich hatte das Team regulär geplant im Anschluss an das AsLMS-Finale in Sepang direkt einen der beiden Ligier-LMP2-Chassis die man nun besitzt (Chassis-Nr. 14 & 16) nach Sebring verschiffen zu lassen, um dort an der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship-Runde der 12h von Sebring teilzunehmen. „Der Erfolg in der Asiatischen Le Mans Serie hat dieses Engagement nun obsolet gemacht, besonders da wir in Hinblick auf die Le Mans Verpflichtung nun dringend Erfahrungen mit dem für uns neuen LMP2 sammeln müssen. Wir wollen aber Auftritte in der IMSA noch in diesem Jahr nicht generell ausschliessen, da wir die USA als interessanten und wichtigen Markt für Kundenpiloten ansehen. Derzeit planen wir 3 optionale Auftritte bei den beiden verbleibenden NAEC-Runden in Watkins Glen und Road Atlanta sowie bei der IMSA-Runde in Laguna Seca. Diese werden wir aber nur realisieren wenn das Programm in der ELMS, in Le Mans und der Beginn der Asiatischen Le Mans Serie, wo wir erneut antreten und unseren Titel verteidigen wollen, ohne Probleme ablaufen.“
Während man in der Europäischen Le Mans Serie mit einem LMP2 und 2 LMP3 antritt, will man in der kommenden Saison der Asiatischen Le Mans Serie 2 LMP2 und einen LMP3 an den Start bringen. „Die asiatische Serie hat uns unglaublich viel Spass gemacht, obwohl wir dort als Newcomer eine Menge zu lernen hatten. Es ist quasi eine Verlängerung der ELMS-Saison, die zugleich sehr hochwertig ist und wo das Wettbewerbsniveau ähnlich hoch wie in der ELMS oder der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist. Der Wettbewerb an der Spitze dort war ein Fulltime-Job, der wegen der klimatischen Gegebenheiten dort hart für Personal und Material und wegen der kurzen Saison und dem Leben aus dem Container auch logistisch eine Herausforderung war. Daher bin ich stolz auf die Leistung des gesamten Teams das wir dort quasi vom ersten bis zum letzten Rennen die LMP3-Meisterschaft angeführt und uns gegen absolute Spitzenteams behauptet haben. Zudem hat uns das die ersehnte Le Mans Wildcard eingebracht, und das in einem Jahr in dem es schwerer denn je war in das Feld der 24h herein zu kommen.“
Die Erweiterung des Sportwagenprogramms von Inter-Europol auf nun 4 LMP-Wagen bedeutet das sich Keeses Mannschaft nun immer mehr von der Formelszene abwendet. „Es war absolut richtig 2016 das Experiment zu wagen und von den Formelwagen zur LMP-Szene zu wechseln. Wir sind sehr zufrieden in der ELMS und fühlen uns da zu Hause. Ja - die Serie ist nicht ganz billig und es stimmt auch das dort das Reglement sehr streng ausgelegt wird. Aber letzteres gilt für alle Teilnehmer gleichermassen – insofern kann man sich darauf einstellen.“
Neben den ACO-Serien plant Inter-Europol Competition auch weitere Engagements in der GT & Prototype Challenge der Dutch Supercar Challenge und im neuen französischen Ultimate Cup der das Engagement in der VdeV-Serie ersetzen soll. „In der GT&P werden wir maximal 4 Rennen bestreiten, da sich die restlichen Läufe mit Le mans oder ELMS-Läufen überschneiden. Die VdeV-Serie kommt nicht mehr in Frage das man dort auf Hankook Reifen starten müsste und somit keine Erkenntnisse mehr für die ELMS gewinnen kann, in der auf Michelin-Reifen gefahren wird. Im Ultimate-Cup, der nun mit Michelin zusammen arbeitet, haben wir derzeit nur ein Auto besetzt, würden aber dort gern ein zweites Auto einsetzen.“