Australische GT – Saisonrückblick 2008
Die Saison 2008 der Australischen GT-Meisterschaft war für die Stimmung der Veranstalter wohl eine Berg- und Talbahn: Akzeptabel besetzten Starterfeldern zu Beginn des Jahres in Adelaide und Melbourne folgte eine Absage der Läufe in Oran Park, weil nur eine einstellige Zahl an Nennungen eingelangt war. Der Grund für die Probleme zu Mitte der Saison lag vor allem im kurzfristigen Ausstieg einiger Porsche-Teams, für deren ältere Cup-Modelle von dritter Seite eine eigene Serie ins Leben gerufen worden war. Die Promoter der Australischen GT reagierten jedoch prompt: Ein Neuordnung der Klassen - de facto eine Abkehr von der Idee, ab 2009 nur mehr GT3-Wagen zuzulassen - brachte die Serie auf den Erfolgsweg zurück. In Phillip Island standen wieder insgesamt 18 Fahrzeuge in den Kategorien GT Championship, GT Challenge und GT Production am Start.
Von sportlicher Seite sind die Leistungen von Allan Simonsen hervorzuheben, der zwar in der Gesamtwertung nur Zweiter wurde, allerdings auch nur an der Hälfte der Saison teilnahm. Wann immer Simonsen heuer im Maranello Motorsport-Ferrari F430 GT3 (Bild links) antrat, war er nicht zu schlagen. Der Meistertitel ging an Mark Eddy (Quarterback-Lamborghini Gallardo GT3, Bild oben), der in den an 15 der 18 Läufe teilnahm und zwei Siege sowie zehn weitere Podiumsplätze einfuhr.
Im Laufe der Saison kamen kontinuierlich neue GT3-Autos in die GT Championship-Klasse – so zuletzt ein Dodge Viper Competition Coupe für Ross Lilley oder die Maserati Gransport Light des Teams von Rod Wilson. Vom Pech überschattet war der erste Auftritt des PR Technology-Porsche 997 GT3 Cup S: Der von Tim Burke gefahrene Wagen wurde in Sandown bei einem heftigen Crash mit dem Aston Martin von John Kaias stark beschädigt, das Renndebut des Cup S wird somit erst 2009 erfolgen können. Noch schlimmer traf es John Kaias – sein DBRS9 soll angeblich als Totalschaden abzuschreiben sein.
Das Feld der GT Challenge-Kategorie bestand großteils aus Cup-Porsches, die GT Production-Klasse war fast ausschließlich mit Lotus Exige-Modellen besetzt.
Als Strategie für die nächsten Jahre wurde von den Serien-Verantwortlichen festgelegt, sich auf Termine im Rahmenprogramm von Großevents wie Clipsal 500 oder F1-GP sowie auf ausgewählte Austragungsorte wie Phillip Island oder Sandown zu konzentrieren – aktuelle Meldungen über einen bevorstehenden Zuwachs an GT3-Fahrzeugen scheinen diesen Weg zu bestätigen.