Australische GT – Saisonrückblick 2007
Der Aufwärtstrend der Australischen GT-Meisterschaft setzte sich 2007 in kleinen Schritten fort. Einigermaßen in Gang gekommen ist die Umstiegsphase auf das GT3-Reglement, welches in dieser Serie ab 2009 ohne Ausnahme gelten soll. Beim Saisonauftakt gab es noch ausschließlich GT2-, National GT- und Cup-Fahrzeuge zu sehen – im Laufe des Jahres fanden sich dann bis zu sechs GT3-Autos (drei Lamborghini Gallardo, ein Ferrari F430, ein Aston Martin DBRS9 und ein Lotus Exige) im Starterfeld.
Die Teilnehmerzahlen schwankten stark, nur vier der acht Events waren gut besetzt: Fährt man im Rahmenprogramm von publikumswirksamen Veranstaltungen wie dem „Clipsal 500“ oder dem A1GP sowie auf den klassischen Strecken wie Bathurst oder Phillip Island, enthält das Entry in der Regel bis zu 25 Autos. Bei den übrigen Rennen standen deutlich weniger Fahrzeuge am Start - eher enttäuschend war mit 17 Nennungen das groß angekündigte Saisonfinale in Sandown.
Der Weg zum Titel 2007 hätte großteils einem Filmdrehbuch entstammen können: Allan Simonsen war in der ersten Hälfte der Saison mit einem Ferrari 360 GT unterwegs. Nach fünf Siegen in sechs Läufen wurde das Fahrzeug aus der N-GT-Ära nochmals im Wege des Reglements eingebremst. Dies ermöglichte Bryce Washington, der die Saison noch in einem Cup-Porsche 996 begonnen hatte und ab der Runde in Adelaide mit dem ersten nach Australien gelieferten Lamborghini Gallardo (Bild links) antrat, in der Gesamtwertung aufzuholen. Simonsen bestritt den zweiten Teil der Saison mit einem neu gelieferten Ferrari F430 GT3 (Bild oben). Vor dem letzten Rennen lagen die beiden Titelkontrahenden im Punkteklassement genau gleichauf. Gemäß der Streichresultatregel, wonach pro Fahrer die Zähler jenes Wochenendes mit der geringsten Punktesumme aus der Wertung fallen, war Bryce Washington mathematisch etwas in Vorteil. In den Boxen bereitete man sich schon auf Rechenaufgaben während des abschließenden dreieinhalb-Stunden-Rennens von Sandown vor.
Der erhoffte große Showdown fand jedoch wegen Washingtons frühem Ausfall nicht statt - Simonsen und Co-Pilot Tim Leahey brachten den Sirena Racing-F430 souverän an erster Stelle ins Ziel. Auch angesichts seiner Leistungen in andern GT-Serien ist Allan Simonsen zweifellos ein würdiger Meister, für Bryce Washington war es der zweite Vize-Titel in Folge.