Divinol-Cup Oschersleben

Eigentlich war er ja ein kleiner König im Training. Alle hatten das erwartet. „Der Michael Düchting wird hier in Oschersleben voll brillieren“, so ein Mitstreiter am Donnerstag. Bereits im ersten Training krallte der audibefeuerte Paderborner Renningenieur eine tiefe 32er Zeit in die Bahn. Nur Michael Schrey legte die berühmtberüchtigte Latte noch einen Tick höher. 1.31,926 war die Polezeit des Porsche-Supercup-Routiniers aus Wallenhorst. Rund 2/10 sec nur zwischen dem 1. und dem 2. - man gibt im Uhsport Divinol Cup derzeit alles.

divolebenRennen 1: Schrey schoss mit seinem 700 PS Heckmotor 996er einen Hauch schneller in Richtung der ungeliebten neuen ersten Schikane. Herold, mit 200 PS weniger unter der Haube, kann auf die perfekte Traktion seines Quattroantriebes bauen. Im Genick hat er den UHSport-Debütant Richard Green (GB). Ihm saßen die Herren Ring (S), Besler – im ersten Gumpert-Apollo der neuen Generation – Bezak (CH), Holden (DK), Kreuer, Schwittay, Schreiner, Noll und Bernhard im Nacken. Düchting kam nicht aus Runde 1 zurück. Differentialschaden, wie man später erfuhr. In Runde 5 kam bereits das Aus für Horn. Er hatte keinen Ladedruck mehr. Die Chance auf Platz 4 verlor der Schwedische Eurosport-Journalist Tony Ring, als er direkt im Windschatten von Michi Besler einen zu Überrundenden traf. „Der zu überrundende muss nur den Gumpert-Apollo gesehen haben“, so der Schwede enttäuscht. „Die verlorene Minute konnte ich danach nicht mehr aufholen“, so Tony Ring, froh darüber, dass sein Ferrari nicht sonderlich beschädigt wurde. Der Schweizer Milan Bezak zeigte als guter 6. das Potential des 997er Porsche mehr als deutlich auf.

divolebem Schrey gewann am Ende klar. „Jetzt habe ich nach meinem Vater und meinem Vetter Daniel hier als 3. der Familie endlich auch gesiegt“, strahlte er am Ende. Dahinter fuhr ein starker Richard Green (GB) im Porsche 993 GT2 auf den zweiten Platz . Um Rang 3 gaben von Mentlen und Herold einmal mehr als alles. Diese beiden Fighter  begeisterten die Fans und Zuschauer voll. Später dann eine Info von Herold. „Ich hatte keine Servounterstützung mehr in der Lenkung“. Herold wurde schließlich Vierter vor dem Apollo von Michi Besler. V. Mentlen marschierte zu Michael Schrey und Richard Green aufs Treppchen.

Rennen 2 schien nach Ladedruckproblemen bei Klaus Horn und Michi Schrey zur sicheren Beute für Richard Green (GB, Porsche 993 GT2) zu werden. Schien es aber nur: Reichlich eine Runde vor Rennende beendete ein Ausrutscher die überzeugende Fahrt des schnellen Mannes aus Coventry.

Willi Herold hatte Green über die volle Distanz gejagt und konnte nun ganz nach oben aufs Treppchen steigen. Am Hotel kam ich an Richard vorbei“, so Herold. „Und mein Auto ging im zweiten Rennen einwandfrei“, fügte er hinzu. „Wie Teufel ging der Audi plötzlich“, verbesserte v. Mentlen. Herold, der Mann der in Most einer problematischen Organisation zur Folge sichere Siege aus der Hand geben musste, gewann jetzt in Oschersleben. Dahinter Pierre v. Mentlen (2.) und ein sehr starker weiter Schweizer, Milan Bezak auf einem Porsche 997 GT3 als Gesamtdritter. Klaus Horn rettete trotz Ladedruckverlust Platz 4 vor einem erneut über die volle Distanz sauber agierenden Michi Besler. Der Hamburger Werbeexperte fuhr den Gumpert-Apollo auf zwei 5. Gesamtränge. „Eine überschaubare Basis auf die wir jetzt in allen Details aufbauen können“, so der Hamburger sehr zuversichtlich. Christer Bohlin (S) brachte den Cup-Ferrari auf Platz 6 ins Ziel. Langsam gewöhnt sich der Schwede, der nebenbei Rallyes fährt, an den Ferrari.

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