Saisonauftakt beim Divinol-Cup Hockenheim
Bei unerwarteten sommerlichen Temperaturen zeigte sich die Formel-1-Rennstrecke von Hockenheim beim Divinol-Cup Saisonauftakt von ihrer besten Seite. Bereits im Training gelang es dem Schweizer Pierre von Mentlen den V8Star von Swissracing zweimal in die erste Reihe zu pilotieren. „Absolut keine technischen Probleme. So konnte ich hier unbeschert Gas geben“, so von Mentlen nach dem Training strahlend.
Rennen 1 nahm der Schweizer Geschäftsmann von der Pole in Angriff. Den fliegenden Start konnte Porschepilot Klaus Horn, von Platz 2 gestartet, knapp für sich entscheiden. Dahinter v. Mentlen im Sandwich von Thomas Probst und Chaouki Chikhani. Dann Audipilot Herold, Wallenborn im 996 GT2 und Ferraripilot Tony Ring (S). Vorne ging’s kräftig zur Sache. Aber auch im Feld der 50 GT’s und Tourenwagen herrschte beim von allen Fahrern ersehnten Saisonauftakt echte Aufbruchsstimmung, man schenkte sich nichts. In der vierten Runde war v. Mentlen vorn. Leichte Gedränge im Bereich des schnellen hinteren Teils der Strecke gingen zum Nachteil von Prost und Horn aus. Herold musste an die Box. verschiedene kleine Probleme zwingen den schnellen Hessen in Runde 8 ins Aus. Auch Jan Jez (CZ), Mike Holden (der schnellste der 7 Dänen) und Thomas Probst scheiden aus. Karl Knaus (A) rollt nach beherztem Kampf mit Peter Schaub, Chris Kunick, Chris Ehret und Rene Keyselt mit Kraftstoffproblemen aus. Vorn wurde Pierre v. Mentlen von Robert Wallenborn bedrängt. Der Kerpener lässt sich die schnellste Runde notieren. Dann der Führungswechsel - Runde 9 - Horn geht an die Box, V. Mentlen führt. Wallenborn greift wieder an, ein Rennen der Extraklasse. In der Klasse bis 3,8L gewähren sich die Herren Bezack (CH), Dechent, Renz (CH), Herlitschka, „Dok. Henry“, Schwittay und Jo Kreuer keinen „Kredit“. Auch ein Fight der neuen 997er gegen die älteren GT3-Baureihen von Porsche. „Du kommst gegen die 997er nicht an“, so Reifeningenieur Jürgen Bender leicht skeptisch - er behielt Recht.
Robert Wallenborn konnte alle Angriffe von V8Star v. Mentlen abwehren und gewann. Und das nach durchschraubter Nacht der Crew. Dahinter ein bravouröser Chaouki Chikhani. Er musste verhalten agieren, war er doch erst kurz zuvor noch operiert worden. Perfekt auch was der vierte Mann, der Schwedische Eurosportkommentator Tony Ring auf einem Ferrari 430 von Luge Sportive ablieferte. Nicht übel mit 250 PS weniger im Auto. Als großartiger Gesamt-5. holte Milan Bezak (CH) auf einem Porsche 997 den Sieg in der Klasse bis 3,8L.
Rennen 2 wurde dann zur „one man show“ für Pierre von Mentlen. Der Schweizer führte vom Start weg und geriet über die volle Distanz nicht wirklich in Bedrängnis durch die Porschepiloten Klaus Horn und Chaouki Chikhani. Der Schweizer Marco Seefried mischte auf seinem 997er GT3 anfangs noch beherzt im Gefolge der GT2er mit. Wallenborn hatte alles optimiert. Der Start mit Funkunterstützung – Vollgas und Überholen ab dem Zeitpunkt wenn das Rennen an der Ziellinie gestartet war – das lief alles perfekt. Alle sahen Schwarz in diesem Rennen. Bis auf einen - der V8Star in Gelb. Der sah am Ende das schwarzweiße Tuch als erster und damit gehört v.Mentlen nun zum Kreis der Gesamtsieger in der UHSport-Meisterschaftsfamilie. „Und an einige weitere Gesamterfolge könnte ich mich gut gewöhnen", so der junge Mann, der an den nächsten Cup-Termin in Most durchaus gute Erinnerungen hat. Dort hätte er vor zwei Jahren um ein Haar auf einem Ferrari gewonnen. „Nicht auf meinem“, so v. Mentlen. Aber auch auf einem gelben Boliden damals.
Die weiteren Plätze gingen am Ende an Robert Wallenborn, Klaus Horn, Chaouki Chikhani (LIB), einem großartigen Marco Seefried, Martin Dechent, Milan Bezak, Jürgen Bender, Michael Holden (DK), Christer Bohlin (S) und GT3-Pilot Frank Schreiner.