Rückblick auf den 2. Mercedes-Sieg in Dubai
Die 8.ten 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) sind Geschichte. Zum 2. Male in der Historie des 24h Rennen konnte ein Team seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Die Black Falcon-Mannschaft gewann mit den Piloten Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Khaled Al Quabaisi erneut den 24h-Event am persischen Golf, nachdem man bereits 2011 mit fast genau dem gleichen Quartett (damals war Thomas Jäger anstelle von Bernd Schneider im Team) erfolgreich war. Zuvor war dies nur der Duller Motorsport-Mannschaft in den Auftaktjahren 2006 und 2007 gelungen.
Der zweite Mercedes-Sieg in Folge sorgte dafür das die Serie der Siege deutscher Fabrikate am Golf ungebrochen ist. Bislang waren Porsche und BMW je dreimal und Mercedes nun zum 2. Male erfolgreich. Ferrari war allerdings wieder nah dran. Nachdem der lange zweitplazierte Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 von Müller / Hürtgen / Müller und ihren zwei saudischen Mitpiloten Opfer eines Motorschadens wurde - das Schwesterauto war schon in der Nacht zuvor während einer Code 60 Phase von einem Ferrari angefahren und aus dem Rennen geworfen worden -, war der Weg frei für die AF Corse-Crew, die mit einem 2. Platz ihr Ergebnis von 2011 wiederholen konnten. Die homogenere Fahrercrew machte am Ende 2 Runden Distanz zwischen der Mercedes-Crew und dem Ferrari-Quartett Lorenzo Carvalho, Lorenzo Casei, Marco Cioci und Mika Salo aus. Zwar verloren AF Corse ihren zweiten Wagen früh im Rennen, doch der verbleibende F458 fuhr ein den Ansprüchen des Teams genügendes Ergebnis ein.
Spannung bis zuletzt bot am Ende der Kampf um Platz 3. Hier duellierten sich in den letzten Rennstunden der konstante Fach Auto Tech- Porsche, der Craft AMR-Aston Martin Vantage GT3, auf dem auch der Berliner Stefan Mücke involviert war, und der überraschend zuverlässige JLOC-Lamborghini Gallardo, der sich über lange Zeit in den Top-10 halten konnte. Während der japanische Gallardo in den letzten Stunden nach einer Aufhängungsreperatur auf P8 abrutschte, konnte sich Aston Martin zum ersten Male in der Geschichte des langsam zum Klassiker avancierenden Rennens am Golf einen Podiumsplatz sichern. Frank Yu, Tomonobu Fuijii, Darren Turner, Darryl O'Young und Stefan Mücke setzten sich am Ende gegen den schweizer Porsche durch.
Dessen aus dem ADAC GT-Masters wohlbekannte Mannschaft hatte ihr Gefährt in der A6-Am-Klasse genannt, die im Gegensatz zur A6-Pro-Kategorie einer Rundenzeitenlimitierung unterlag. Am Ende konzentrierten sich die Piloten Otto Klohs, Martin Ragginger, Carlo Lusser und Jens Richtersich auf Gesamtplatz 4 und den Gewinn eben dieser Wertung, den man gegen die beiden Crews von Preci-Spark – in dem gleich 5 Mitglieder der Familie Jones auf dem Mercedes SLS AMG GT3 als Gesamt-5.te ins Ziel einliefen - und das Schwesterauto aus dem Schweizer Teams einfahren konnte.
Die Porsche Cup-Klasse gewann der Crubile Sport-Porsche 997 als Gesamt-15.ter. P16 belegte nach dem Ausfall der lange führenden Bonk Motorsport-Corvette der Klassensieger der SP2-Klasse, der Equipe Verschuur-Renault Megane, auf dem mit Oliver Freymuth auch ein deutscher Pilot am Klassensieg mit beteiligt war. Die SP3/GT4-Klasse gewann der Lotus Evora des niederländischen Cor Euser Racing Teams. Die vorderen 14 Plätze gingen allesamt an GT3-Teams.
Insgesamt muss man dem Rennen bescheinigen, dass die Creventic Organisation es geschafft hat, einen attraktiven Event auf die Beine zu stellen, der sowohl die Bedürfnisse der Fahrer, Teams, und Zuschauer an ein 24h Rennen ideal befriedigt. Angefangen vom Kostenrahmen, dem Zeitplan, dem Reglement – die Code60-Phasen sind ein wegweisender Ansatz, wie man überlange Gelb- und Safetycar-Phasen obsolet machen kann - und der Darstellung des Rennens im Web (Livetiming und Videostream-Übertragung setzten Masstäbe von denen sich auch etabliertere Organisatoren gerne was abschauen dürfen) blieben keine Wünsche an die Rennorganisatoren übrig. Von daher darf man sich nicht nur auf die 9.ten 24 Stunden von Dubai im kommenden Jahr, sondern auch auf die diesjährigen 12h von Bathurst (10. Februar), die 12h von Budapest (6. April) und die 24h von Barcelona (7.-8. September) freuen, die ebenfalls von der Creventic-Organisation mit betreut werden.