Rutronik Racing siegt in Sebring
Die ersten 24 Stunden von Sebring gingen am vergangenen Sonntag mit einem Sieg des deutschen Teams Rutronik Racing by TECE zu Ende: Die Fahrercrew Michael Doppelmayr, Markus Winkelhock, Elia Erhart und Swen Herberger holte damit den ersten Nicht-Porsche-Sieg der 24h Serie seit Dubai 2020.
Nach einem Start auf nasser Strecke konnten die Teams nach dem ersten Fahrstint auf Trockenreifen wechseln. Bedingt durch die späte Startzeit (17 Uhr Ortszeit) hatte sich da auch schon langsam die Dunkelheit über die Rennstrecke gelegt. Nach trockener Nacht fing es erst am Sonntag wieder zu regnen an. Der wurde am Sonntag Mittag so heftig, dass die Rennleitung das Rennen wegen zu viel stehendem Wasser auf der Strecke für 1:13 Stunden unterbrechen musste. Am Ende des Rennens kamen 18 der 23 gestarteten Fahrzeuge in Wertung. Anders als erwartet, kam es auf der "Rüttelpiste" von Sebring kaum Probleme an den Fahrzeugen durch die Streckenbeschaffenheit. Es waren eher die Piloten die ihre Schwierigkeiten mit der Strecke hatten und damit den ein oder anderen Abflug verzeichneten.
Auf Rang 2 sah der Herberth Motorsport-Porsche von Ralf Bohn, Daniel Allemann, Alfred und Robert Renauer die Ziellinie mit einem Rückstand von 1:44 Minuten. Nach einem langen Kampf um die Spitze mit je nach Boxenstopp-Rythmus ständig wechselnder Führung gab am Ende eine Strafe den Ausschlag: Kurz vor der Ausrufen der roten Flagge war der Herberth-Porsche zu einem Stopp in die Box gekommen - und hatte am Boxenausgang die rote Ampel (rote Flagge = Rennunterbrechung) überfahren. Eine Stop&Go-Strafe von 2 Minuten war die Folge.
Die weiteren GT3-Fahrzeuge liefen wenn überhaupt dann weiter hinten im Klassement ein: Der zweite Herberth-Porsche verlor durch eine Standzeit von 1:14 Stunden aufgrund eines Getriebeproblems jegliche Chancen auf den Sieg, nachdem man vorher selber Führungsluft schnuppern konnte. Der Leipert Motorsport-Lamborghini GT3 war ebenfalls schnell unterwegs. Ein erster Zeitverlust aufgrund eines technischen Problems warf die Crew erst zurück, ein Abflug später bedeutete dann das Rennende. Auch der CP Racing-Mercedes konnte zu Rennbeginn um die Führung mitkämpfen, doch auch hier war ein Abflug Grund für den Ausfall. Der unter der Nennung von BMW M Motorsport genannte und vom RLL-Team eingesetzte BMW M4 GT3 sah auf Gesamtposition 16 und als letztes noch fahrende Fahrzeug die Zielflagge. Zwei Unfälle und technische Probleme prägten das letzte Test-Rennen des neuen GT3-Fahrzeuges.
Was in der GT3-Klasse nicht gelang, schaffte Leipert Motorsport aber in der GTX: Mit dem Lamborghini Huracan Super Trofeo holte man sich den Klassensieg. Die Konkurrenz von MRS GT-Racing hatte mit Unfällen zu kämpfen und konnte nur ein Fahrzeug auf Klassenrang 2 ins Ziel bringen. Die Vortex-Mannschaft zeigte wie gewohnt Durchhaltevermögen, nach 3 längeren Stopps holte man sich Klassenrang 3.
Die beiden Starter aus der 991-Klasse kamen auch ins Ziel, Willi Motorsport by Ebimotors behielt dabei über nahezu das gesamte Rennen die Führung, was am Ende sogar mit Gesamtrang 3 hinter den beiden vorderen GT3 belohnt wurde! Die GT4-Kategorie ging an das amerikanische Team Nolasport, die mit ihrem Porsche Cayman GT4 CS MR am Ende einen Vorsprung von einer Runde vor dem Meisterteam von ST Racing hatten. Bis 3 Stunden vor Schluss waren Nolasport und das Heart of Racing Team nur um Sekunden getrennt, doch ein Problem an der Kraftübertragung beendete das Rennen des Aston Martin-Teams vorzeitig.
In der TCR-Klasse waren die drei startenden Fahrzeuge selten um mehr als eine Runde getrennt: Der Sieg ging an das belgische Team von AC Motorsport in ihrem Audi RS3 LMS, mit einer Runde Rückstand folgte der Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing-VW #1. Das Schwesterfahrzeug mit der #112 verlor durch 2 etwas längere Stopps den Anschluss und beendete am Ende 12 Runden hinter AC Motorsport das Rennen. Nicht ins Rennen startete der Red Camel-Audi nach einem Abflug im Qualifying. Die TCX-Klasse ging an Nordschleife Racing mit ihrem Ligier JS2 R nach einer weitestgehend problemfreien Fahrt. Am Ende ins Ziel gefahren aber nicht mehr in Wertung gelandet war der Ginetta G55 von CWS Engineering: Mehrere Abflüge hielten das sympatische britische Team aber nicht auf um immer wieder die Ärmel hochzukrempeln und zumindest die 24 Stunden zu beenden.
Damit geht die 24 Stunden Serie in ihre Winterpause. Diese ist aber gewohnt kurz, das nächste Rennen mit den 24 Stunden von Dubai 2022 steht schon weniger als 2 Monaten auf dem Programm - so die Corona Pandemie dem nicht einen Strich duch die Rechnung macht.