Die A6-Klasse bei den 12h von Zandvoort
Wie im ersten Vorbericht bereits erwähnt, bilden die Mercedes-Kundenteams das Gros der potentiellen Gesamtsieger bei den am Wochenende anstehenden 2. 12h von Zandvoort: Insgesamt sieben Flügeltürer stehen auf der Nennliste und sehen sich je einem Audi, Ferrari und einem Porsche gegenüber. Besonders im Auge zu behalten sind unter den SLS-GT3 wohl vor allem die Exemplare von HP Racing (dem neuen Team von Harald Proczyk mit unter anderem Bernd Schneider am Steuer) und Ram Racing (mit Tourenwagen-Ass Tom Onslow-Cole und Thomas Jäger).Prominente niederländische Fahrer finden sich mit Tom Coronel und Peter Kox ebenfalls auf der Nennliste: Ersterer im GDL-Mercedes, der langjährige Reiter Engineering Entwicklungsfahrer Kox im Ferrari 458 GT3 der tschechischen Scuderia Praha. Ebenfalls zum Favoritenkreis zählt seit dem Sieg beim letzten Lauf der Creventic-Langstrecken-Serie in Mugello auch der Herberth Porsche (Bild links).
Angesichts dieser prominenten Namen sollte man eines jedoch nicht vergessen: Pro-Am-Langstrecken-Rennen werden in der Regel nicht durch die namhaften Profifahrer gewonnen, sondern durch die Leistung der Amateurfahrer entschieden, da hier die Unterschiede bei den Rundenzeiten meist deutlich ausgeprägter sind als bei den hauptberuflichen Rennfahrern. Dazu kommen die Creventic-Spezialregeln, durch welche die Klasse A6 unter Bezugnahme auf die Qualifying-Ergebnisse in zwei – allerdings gemeinsam gewertete – Subkategorien unterteilt wird:
Teams, welchen eine Qualifying-Zeit von unter 1:44 Minuten gelingt, werden als Pro-Teams eingestuft, erhalten eine BoP-Benachteiligung in Form eines geringeren Tankinhaltes und höheren Gewichts, dürfen das Rennen aber bestreiten, ohne sich an irgendeine Richtzeit halten zu müssen.
Für die langsameren Teams ist die Situation genau umgekehrt: Sie erhalten keinen BoP-Nachteil (bei Zeiten über 1:46 sogar einen Vorteil), dürfen im Rennen aber auch die Marke von 1:44 bzw. 1:46 Minuten nur zehn mal in den sogenannten Joker-Laps unterschreiten.
In der Praxis ist das System allerdings weniger kompliziert, als es vielleicht auf den ersten Blick den Eindruck erweckt: Die Referenz-Rundenzeiten sind so gewählt, dass diese auch von den Profis während des Rennens im Verkehr kaum regelmäßig erreicht werden – auch die Am-Teams haben damit bei einem fehlerfreien Rennen gute Chancen auf eine Podiumsplatzierung.