Rückblick auf den Porsche Carrera World Cup
Wir schulden euch noch das Ergebnis des Porsche Carrera World Cup Laufs der vor einer Woche im Rahmenprogramm des 24h Rennens am Nürburgring absolviert wurde.
Beim erstmals ausgetragenen Joint Venture-Lauf des Porsche Mobil1 Supercup, Porsche Carrera Cup Deutschland und der Porsche Carrera Cups aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Skandinavien mit fast 100 Teilnehmern aus 25 Nationen gewann am Ende Supercup Champion Rene Rast. In einem spannenden Duell um den Sieg verwies der Steyerberger von Veltins Lechner Racing mit einer starken Leistung auf der regennassen Nordschleife seinen österreichischen Teamkollegen Norbert Siedler mit 1,9s Rückstand auf den zweiten Platz. Dritter wurde der für das Team Motopark Oschersleben startende Duisburger Lance David Arnold.
Bei strömendem Regen, der den Piloten zusätzlich das Leben schwer machte und erst nach der Hälfte des Rennens aufhörte, setzte sich der Trainingsschnellste Norbert Siedler nach dem fliegenden Start an die Spitze. Doch schon in der ersten Runde ging Rast an seinem Teamkollegen vorbei und gab die Führung danach nicht mehr aus der Hand."Nach einem guten Start konnte ich Norbert auf der ersten Runde überholen und habe danach versucht, das Rennen zu kontrollieren. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Die Bedingungen waren wirklich sehr schwierig, zumal ich noch nie auf der Nordschleife im Porsche im Regen gefahren bin."
Für den amtierenden Meister des Porsche Mobil1 Supercup war es gleichwohl keine Spazierfahrt. Nicht nur Siedler setzte den Spitzenreiter im weiteren Rennverlauf mit immer neuen Angriffen gewaltig unter Druck. Auch Konrad Motorsport Pilot Nick Tandy wollte schon früh für klare Verhältnisse sorgen – und riskierte dabei zu viel: Beim Versuch, im Streckenabschnitt Aremberg an Norbert Siedler vorbei auf den zweiten Platz zu fahren, bremste er zu spät, geriet mit zwei Rädern ins Gras und rutschte in die Leitplanken. Nicht viel besser erging es Uwe Alzen: Von vielen als der große Favorit gehandelt, verlor er schon in den ersten Runden den Anschluss an die Spitze und musste schließlich an der Box aufgeben, nachdem er sich zuvor bei einem heftigen Ausritt ein Rad abgeschlagen hatte.
Danach war es Lance David Arnold, der dafür sorgte, dass sich das Spitzenduo nie zu sicher fühlen konnte. Der Duisburger ging mit einem spektakulären Überholmanöver am Briten Sean Edwards vorbei auf den dritten Platz. Im Ziel fehlten ihm lediglich 3,6s. "Das Überholmanöver an Sean Edwards vorbei war nicht ohne, ich war fast mit zwei Rädern im Gras. Aber ich musste es einfach probieren und die Chance war da auf der Döttinger Höhe, wo es in die Senke hineingeht."
Dass Norbert Siedler in der Schlussphase des aufregenden Rennens noch eine Schrecksekunde erlebte, lag allerdings an dem Österreicher selbst, der bei der Verfolgung des Spitzenreiters vor dem Streckenabschnitt Brünnchen plötzlich mit zwei Rädern neben der Strecke war, seinen Porsche 911 GT3 Cup aber gerade noch abfangen konnte. "Am Anfang war René einen Tick schneller als ich und hat mich prompt überholt. Später war ich eigentlich der Schnellere, aber es war nicht möglich, gefahrlos vorbeizukommen. Daher habe ich beschlossen, lieber als Zweiter auf dem Podest zu feiern anstatt das Risiko einzugehen, am Ende als der große Verlierer dazustehen.“ Andere hatten nicht so viel Glück – am Ende erreichten nur 74 Starter das Ziel.
Atemberaubende Zweikämpfe lieferten sich hinter der Spitze auch die Piloten der Kategorie 2 mit den Porsche 911 GT3 Cup der Jahrgänge 2007 bis 2009. Am Ende setzte sich mit Timo Rumpfkeil ein Fahrer durch, der als Teamchef des VERVA Racing Teams im Porsche Mobil1 Supercup normalerweise hinter der Boxenmauer steht. Der Neuseeländer Craig Baird, mit 109 Siegen in Porsche-Markenpokalrennen der erfolgreichste Porsche-Cup-Fahrer der Welt, belegte im VIP-Auto der Porsche AG den 38. Platz. Mit dem VIP-Auto von Porsche Cars North America kam die Amerikanerin Melanie Snow bei ihrem ersten Start auf der Nordschleife dagegen nicht ins Ziel.
René Rast feierte damit im Porsche Mobil1 Supercup seinen 2.Saisonsieg nach Monaco. In der Gesamtwertung ist er nach seinem etwas verhaltenen Saisonstart jetzt schon Zweiter hinter dem neuen Spitzenreiter Sean Edwards. Der Brite löste seinen Landsmann Nick Tandy als Tabellenführer ab.
Nach seinem Porsche Carrera Cup Deutschland -Titelgewinn im Vorjahr hatte Nicolas Armindo in den ersten Rennen des Jahres viel Pech. Mit seinem ersten Saisonsieg im Rahmen des Porsche Carrera World Cup hat sich der Franzose von Hermes Attempto Racing eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Titelkampf im Porsche Carrera Cup Deutschland bleibt weiter spannend: In jedem der fünf bisher ausgetragenen Saisonrennen gab es einen anderen Sieger. Neuer Spitzenreiter ist auch hier der Brite Sean Edwards vom Team Deutsche Post by tolimit .
Weitere Klassensiege beim Porsche World Cup erzielten Tim Harvey (GB), (Porsche Carrera Cup Great Britain / Gesamtwertung Platz 13), Kévin Estre (F) (Porsche Carrera Cup France / Gesamtwertung Platz 6), Alessandro Balzan (I) (Porsche Carrera Cup Italia / Gesamtwertung Platz 12) & Johan Kristoffersson (Porsche Carrera Cup Scandinavia/ Gesamtwertung Platz 25.