Britische GT – Saisonrückblick 2006

Scuderia Ecosse-Ferrari F430 (www.britishgt.com)In allen drei Klassen der Britischen GT-Meisterschaft fiel die Entscheidung um den Fahrertitel bei der jeweils letzten Veranstaltung – trotzdem was es kein überragendes Jahr für die British GT. Vor allem die Auslandsrennen fanden bei den Teilnehmern wenig Akzeptanz. Das Antreten der GTC- und GT3-Autos in Pau / Frankreich war durch das gemeinsame Feld mit den Fahrzeugen der Französischen Meisterschaft herzeigbar, jedoch hatte nur rund die Hälfte der Teams aus der British GT den Weg dorthin auf sich genommen. Noch drastischer war es beim GT2-Saisonabschluss als Gäste bei den Läufen der FFSA-GT in Magny-Cours: Lediglich die noch um den Titel kämpfenden Mannschaften Mullen / Niarchos (Scuderia Ecosse-Ferrari F430, Bild rechts) und Hines / Kimber-Smith (LNT-Panoz Esperante) waren dort als Vertreter der Britischen Meisterschaft am Start. So knapp und spannend die Entscheidung zu Gunsten von Tim Mullen und Chris Niarchos auch gewesen sein mag, erwies sich diese gut gemeinte Idee der SRO als wenig zukunftsträchtig. Die Teilnehmeranzahl bei den GT2 war schon während der Saison rückläufig. Obwohl die Mosler MT900R von Eclipse Racing und Rollcentre sowie auch der Eurotech-Porsche einige gute Momente hatten, waren sie den beiden Le-Mans-erprobten Top-Fahrzeugen dieser Klasse insgesamt nicht gewachsen. Mittlerweile steht sogar in Frage, ob die GT2-Klasse nächstes Jahr in Großbritannien wieder ausgeschrieben wird.

Barwell-Aston Martin DBRS9 (www.britishgt.com)Die GTC-Klasse war über das gesamte Jahr hinweg gut besetzt und wurde nach anfänglichen Erfolgen des Team Tiger-Marcos zu einer reinen Porsche-Angelegenheit. Jonny Lang / Matt Allison (Trackspeed-Porsche 996GT3 Cup) durften sich nur mit Verzögerung über den Titel freuen, zumal ein offener Protest erst nach Saisonende entschieden wurde. Der bei den Fans beliebte Morgan Aero 8 lief die gesamte Saison, fünf Klassen-Podestränge brachten Ahlers / Bryant immerhin auf den vierten Platz der Jahreswertung. Besonders dramatisch entwickelte sich der Kampf um die GT3-Meisterehren: Leo Machitski (Barwell-Aston Martin DBRS9, Bild) konnte die bis dahin führenden Sam Blogg / George McKintosh (Cadena-Lotus Exige) bei den Finalläufen in Silverstone noch abfangen. Auch in der Britischen Meisterschaft dürfte die Zukunft der GT3-Kategorie gehören, zumal deren Fahrzeuge die GTC-Autos in der abgelaufenen Saison desöfteren in den Schatten stellten.

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