Blancpain Endurance - ein Hauch von BPR
So ist denn mit der Blancpain Endurance Serie noch eine neue Sportwagenserie in die Saison 2011 gestartet. Der Saisonauftakt in Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) führte 33 Mannschaften zum Serienauftakt auf die im königlichen Park zu Monza gelegene Hochgeschwindigkeitsstrecke. Das ist denn schon mal ein ansehnliches Feld. Damit darf das Debüt der Serie, wie im Vorfeld erwartet, als gelungen bezeichnet werden.
Der Erfolg hat lange historische Wurzeln. SRO-Boss Stephane Ratel gehörte vor über 15 Jahren zu den Organisatoren der seligen BPR-Serie die nach dem Niedergang der Gruppe C die Sportwagenszene wiederbelebte und die Keimzelle des heutigen GT-Sports bildete. Genau diesem BPR-Konzept, nun auf Basis der weit verbreiteten GT3 und GT4, liegt auch der Erfolg der neuen Serie zugrunde: Langstreckenrennen für eine einheitliche und weit verbreitete Fahrzeugklasse bei denen sich bis zu drei Piloten ein Fahrzeug und die Kosten teilen. Das ganze mit einem Medienpaket (Live-Video-Stream und Live-Übertragung auf Sportkanälen) versehen, das den teilnehmenden Teams und Piloten eine hinreichende Bühne für ihre Aktivitäten verschafft. Mit den GT3 und GT4 stehen zudem fast alle im GT-Sport vertretenen Hersteller parat. Das garantiert eine Markenvielfalt von der die BPR seinerzeit nur träumen konnte.
Das Konzept der Blancpain Endurance Serie ist so vielversprechend, dass nur wenig Kritikpunkte bleiben. So sind die Rennstrecken noch nicht durchgehend jene hochklassigen, traditionellen Sportwagenkurse (Navarra?, Magny-Cours?) die Ratel vor einem Jahr in Spa-Francorchamps versprochen hatte. Auch fehlt eine Runde in Deutschland, was aber bei den Planungen im Vorfeld eher dem neuen Management am Nürburgring geschuldet sein dürfte. Dies sind aber nur Details, die derzeit nicht am Erfolg des neuen Konzepts kratzen. Dieses dürfte sogar noch mehr Potential haben als die FIA-GT 3 Europa-Meisterschaft, die langfristig einige Teams an die neue Serie verlieren könnte.