Offizielle Details zur Neuordnung der GT-Kategorien ab 2009

ratelpcNach langen Wochen der Ankündigungen liegen nun Fakten bezüglich der Zukunft der GT-Kategorien auf dem Tisch. Stefan Ratel hat in einer offiziellen Bekanntmachung im Rahmen der FIA-GT-Meisterschafts Runde am Adria Raceway erstmals seine Vorstellungen zur neuen Definition der GT-Kategorien präsentiert.

Aus seiner Sicht wurde die Neudefinition fällig, da derzeit keine definitiven Projekte für neue GT1-Fahrzeuge in Sicht sind und man daher spätestens ab 2009 mit schwindenden Feldern und sinkendem Interesse der Öffentlichkeit rechnen müsste. Er stellte klar, dass das gesamte Konzept derzeit noch ein noch nicht fixiertes Projekt wäre, das noch mit den Herstellern und Tunern abgestimmt werden müsste und dass der ACO zur Beibehaltung der augenblicklich bestehenden Kompatibilität zwischen den FIA und ACO-GT´s ebenfalls konsultiert wird.

Im Detail sehen die Änderungen wie folgt aus:

- Basierend auf dem Erfolg der GT3-Kategorie wird diese ab 2009 zur neuen Basis der GT1 und GT2-Klasse.

- Die Unterteilung wird auf der Basis von Hubraum und Leistungsgewichten unternommen werden. (Derzeit ist eine Hubraumgrenze ab 5,5l aufwärts für die GT1  und ein Hubraumlimit von 3,5-5,5l für die GT2 im Gespräch.)  

- Die neuen GT1-Wagen werden aus den bestehenden geeigneten GT3 entwickelt werden können, die dafür im beherrschbaren Rahmen aufgerüstet werden. Dabei will man bei den Fahrzeugkosten unter dem derzeitigen Level (ein konkurrenzfähiger GT1 kostet z. Zt. zwischen 1,2 Mio und 600T€) bleiben.

- Ab 2009 hofft man ferner, dass die eingesparten Kosten eine FIA-GT-Weltmeisterschaft ermöglichen könnten, die zunächst exklusiv den GT1 vorbehalten wäre.

- Die FIA-GT3-EM würde 2009 auf Wagen umsteigen, die den augenblicklichen GT4 entsprächen. Bis 2010 wären noch die GT4-Wagen startberechtigt, die eine Motorenkapazität von mehr als 3,8l hätten.

- Existierende GT1-Modelle könnten weiterhin ab 2009 in der Meisterschaft mitlaufen („grandfathered“)

- Die letzten GT2-Modelle auf dem 2008´er Stand werden ebenso ab 2009 in einer seperaten GT2-EM, die unter dem Banner der FIA-GT-Meisterschaft ausgetragen wird, zumindest bis zum Ende der Saison 2010 antreten können.

- Die nationalen Meisterschaften unter dem Banner der SRO, etwa in Frankreich, England, Belgien und Deutschland, werden bis zum Ende 2010 die nun existierenden Klassifizierungen beibehalten.

Ankündigungen zu etwaigen Änderungen des Rennformates blieben aus, da man mit dem Konzept zuerst die neuen technischen Eckpunkte abstecken wollte. Nun bleibt abzuwarten wie auch die Hersteller, die Teams und der ACO auf das neue Konzept reagieren werden. Auch der französische Verband hatte anlässlich der letzten 24h von Le Mans eine technische Abrüstung der GT-Kategorien angekündigt. Die Pläne von Ratel gehen nun in die selbe Richtung, weswegen der Schulterschluss zwischen FIA und ACO im GT-Sektor wahrscheinlich beibehalten wird.

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