FIA-GT-WM - BMW dominiert auf dem Slovakia-Ring

slov_start.jpgMichael Bartels und Yelmer Buurman kehren mit maximaler Punktausbeute aus der Slowakei zurück. Nach einem ungefährdeten Sieg im Qualifikationsrennen gewann das Vita4One-Duo auch das Hauptrennen auf dem Slovakia-Ring mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg. "Das war ein perfektes Wochenende für uns. Die hohen Temperaturen haben uns sicher geholfen, das wird in Moskau und am Nürburgring sicher anders, aber hier hat alles gepasst", freute sich Buurman. Die stärksten Verfolger des BMW-Paares in der Meisterschaft, die All-Inkl-AMG-Mercedes-Piloten Markus Winkelhock und Marc Basseng, wurden Zweite.

In einem für GT-WM-Verhältnisse zunächst recht ereignisarmen Rennen kam erst gegen Rennende richtig Spannung auf. Alvaro Parente entledigte sich in der Bremsschikane vor dem Sprunghügel seiner Heckverkleidung, so dass große Trümmerteile auf der Piste lagen. Die Folge war eine Safety-Car-Phase, die zur Überraschung der meisten Beobachter und auch einiger Fahrer nach nur 2 Runden wieder beendet wurde, obwohl die Strecke nach wie vor nicht frei von Trümmern war. So gab es einen Sprint über eine Runde bis ins Ziel, an dem sich die zahlreich erschienenen Zuschauer (unter ihnen auch einige hochrangige Regierungsvertreter) erfreuen konnten. Ein Schelm, wer hier Böses denkt. Der bis zum Safety-Car-Einsatz auf einem sicheren zweiten Rang liegende Mathias Lauda gehörte zu denen, die nicht mit einer Freigabe des Rennens rechneten. all_inkl_slov.jpgMarkus Winkelhock sah sofort seine Chance und überholte den Österreicher mit einem sehenswerten Manöver in Kurve 1. Winkelhock kommentierte die Szene so: "Das Überholmanöver am Ende war gut für uns. Als wir hinter dem Safety-Car waren, wusste ich nicht wann es rein fährt, also hab ich mich nur auf die Autos vor mir konzentriert. Dann gab Michael (Bartels) Gas und ich hab es genauso gemacht."

Für WRT-Audi lief es nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen diesmal mit den Plätzen 4 und 5 etwas besser. Für Vanthoor / Ortelli wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn man nicht just zu Beginn der Safety-Car-Phase eine Durchfahrtstrafe hätte antreten müssen, weil beim Boxenstopp zu viele Mechaniker am Auto arbeiteten.

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte das Hexis-McLaren-Team. Als Parente das bereits erwähnte Missgeschick passierte, war das Top-Auto mit Dusseldorp / Mackowiecki bereits aus dem Rennen. In der Startphase hatte Makowiecki eine Berührung mit einem Konkurrenten, die zu heftig für die Radaufhängung des McLarens war.

Ein Ausfall ist angesichts eines nur 13 Wagen "starken" Feldes besonders ärgerlich, da man eigentlich nur ins Ziel kommen muss, um zu punkten. Die nächste Möglichkeit dazu haben die Teams der GT-WM am 1. und 2. September auf dem neuen Kurs in Moskau.

Rückblick auf die STT-Rennen in Zolder

sttzoldera.jpgBei den Rennen der Spezial Tourenwagen Trophy in Zolder war Pertti Kuismanen mit seiner Chrysler Viper GTS-R erneut nicht zu stoppen. In beiden Rennen war die Konkurrenz chancenlos. Gleich vom Start weg zog die starke Viper dem Feld davon. Am Ende dokumentierte der Finne mit zwei souveränen Gesamtsiegen seine momentane Überlegenheit. Hinter dem 800 PS Monster waren die restlichen Podestpläze aber in beiden Durchgängen heiß umkämpft. Das belgische Team Lumbeek / Moonens (Dodge Viper GTS-R), Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RS) und der Stuttgarter V8STAR-Pilot Sven Fisch lieferten sich in beiden Rennen einen sehenswerten Fight. Sven Fisch musste im ersten Heat aber mit Bremsproblemen klein beigeben und das belgische Duo sowie Ulrich Becker vorbeilassen. „Ich hatte ab Rennmitte Probleme mit der Bremse. Das Heck ging mir weg und ich musste das Auto wieder in die Spur bringen. Das nutzten die beiden hinter mir aus und gingen vorbei. Ich habe dann Platz 4 ins Ziel gebracht,“ so der etwas unzufriedene Stuttgarter. Platz 2 sicherte sich das Team Lumbeek / Moleens hauchdünn vor dem Marler Ulrich Becker. 

sttzolderb.jpgIm zweiten Rennen hatte der V8STAR-Pilot dann mehr Fortune. Auf Platz 3 gestartet profitierte Fisch vom Ausfall der belgischen Dodge Viper GTS-R. Probleme bei der Benzinzufuhr zwangen die Belgier die Box anzusteuern. Fisch schlüpfte auf Platz 2. Dahinter attackierte Ulrich Becker mehrere Runden, musste dann aber gegen Rennende abreisen lassen und sich mit Rang 3 zufrieden geben. „ Ich bin eigentlich mausetot, aber glücklich. Danke an Petra für das Auto. Es war ein roller Kampf mit Uli. Das ist Racing“, freute sich Sven Fisch. „Ich kann das nur bestätigen. Es war ein fairer Kampf und hat super Spaß gemacht. Aber es war wahnsinnig anstrengend. Jetzt brauche ich erst mal eine Pause“, resümierte der zweimalige Drittplatzierte.

Genauso sehenswert war der Zweikampf um die Plätze 5 und 6. Jörg Bernhard, der mit seinem V8STAR immer besser zurecht kommt, lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Luxemburger Carlos Rivas (Porsche 997 GT3). Im ersten Heat sah Bernhard die Zielflagge mit 16 Sekunden Vorsprung. Danach sah es im zweiten Rennen auch aus. In der letzten Runde tauchte dann der grau-gelbe V8STAR in der Boxengasse auf und beendete dort das Rennen. „Ich merkte, dass sich das Hinterrad lockerte. Dadurch verlor ich beim Antrieb. Aber ich bin in der Wertung“, erklärte Jörg Bernhard sein unglückliches Missgeschick. Derweil schlüpfte der Luxemburger Porschefahrer noch vorbei und belegte wie schon in Spa einen hervorragenden vierten Platz. „Das Duell mit Jörg Bernhard war toll. In den Kurven konnte ich wieder Anschluss finden. Aber auf den geraden Passagen fuhr mir der V8STAR immer wieder davon“, so Rivas. 

sttzolderc.jpgFür Rolf Rummel (Porsche GT2) hatte sich das Wochenende in Zolder ebenfalls gelohnt. In der großen STT-Klasse holte sich der Heiligenhauser Podestplatz zwei und drei, sowie Gesamtrang 7. Die weiteren Plätze belegten Jan van Es (Porsche 993 GT2) und Jörg Lorenz (Porsche dp 935). Hinter dem zweimaligen Klassensieger Ulrich Becker gingen die zweiten Plätze in der Klasse 2 an Erik Den Dekker (Porsche 944 Turbo) und Nicolas Vandierendonck (Ferrari 458 Challenge). Im zweiten Heat fuhr der jüngste STT-Teilnehmer Gil Linster (Ford Mustang) auf Klassenrang 3. Damit sammelte der junge Luxemburger weitere wertvolle Punkte für die Juniorenwertung. Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo) musste mit kaputter Zylinderkopfdichtung sein Auto bereits im ersten Rennen abstellen.

Der vorletzte Lauf des STT H&R Cup findet in der Lausitz statt. Dort wird vom 28.-30. September der sechste Meisterschaftslauf ausgetragen.

GT-Masters - Lausitzring - die Teams des Wochenendes

esw.jpgDas ADAC GT-Masters rüstet sich für den Endspurt: Bei 3 Rennen innerhalb von nur 5 Wochen entscheidet sich die Meisterschaft. Auf dem Eurospeedway Lausitzring startet die man am kommenden Wochenende zum drittletzten Saisonlauf. In den beiden Rennen auf Deutschlands östlichster Rennstrecke ist Hochspannung programmiert.

Die ersten Vier in der Tabelle liegen auf Corvette, Alpina, Porsche und Mercedes durch lediglich 11 Punkte voneinander getrennt. Beste Karten haben im Endspurt die Tabellenführer Diego Alessi und Daniel Keilwitz in ihrer Callaway Competition-Corvette. Keilwitz kommt mit guten Erinnerungen in die Lausitz. In der Saison 2011 fuhr der FIA-GT3 Europa-Meister von 2010 dort zu seiner ersten Pole-Position im ADAC GT-Masters. In der Tabelle hat das Corvette-Duo derzeit nur einen Minimalvorsprung von 3 Punkten vor Titelverteidiger Dino Lunardi und Maxime Martin im Alpina. Gute Chancen rechnet sich auf dem Lausitzring auch der 6 Punkte auf die Corvette-Piloten zurück liegende Christian Engelhart im Schütz Motorsport-Porsche 911 aus, der zusammen mit Porsche Carrera Cup Deutschland-Champion Nick Tandy auf Punktejagd geht und vergangene Woche in Österreich seinen zweiten Saisonsieg im ADAC GT-Masters Masters einfuhr. Endlich ganz nach oben auf das Treppchen wollen auch Sebastian Asch und Maximilian Götz – beide mit 5 Zählern Rückstand auf Engelhart im Mercedes SLS AMG GT3, die schon vier Mal auf dem Podest standen, aber weiter auf ihren ersten Saisonsieg warten. Der Lausitzring wäre das ideale Terrain dafür - 2011 fuhr das kfzteile24 MS Racing-Team dort zu seinem Premierensieg.

esw2011.jpgVor einem Heimspiel stehen auf dem Eurospeedway Lausitzring SMS Seyffarth Motorsport aus Querfurt mit dem Mercedes SLS AMG GT3, wo Pilot Jan Seyffarth sich mit Karl Wendlinger als Co-Pilot verstärkt hat, und Schulze Motorsport aus Tagewerben bei Leipzig mit den Nissan GT-R.

Spannung verspricht auch die Amateurwertung, in der sich Porsche 911-Pilot Swen Dolenc nach zuletzt drei Siegen in vier Rennen leicht von Verfolger Kristian Poulsen im Young Driver AMR-Aston Martin V12 Vantage absetzte. "Der Lausitzring ist eine meiner Lieblingsstrecken und liegt mir", sagt Dolenc und macht klar, dass er seine Tabellenführung weiter ausbauen will. Nach seinem ersten Saisonsieg bei den Amateuren in Österreich will auch Toni Seiler in seiner Corvette ein Wort um den Sieg mitreden. Den mittlerweile dienstältesten GT-Masters-Piloten muss man in der Lausitz immer mit auf der Rechnung haben, gewann Seiler doch dort in der Vergangenheit bereits zwei Läufe.

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