Gulf12h binden LMP3 nach ACO-Regeln ein

Die Gulf 12 hours haben mit dem ACO eine Vereinbarung über die vollständige Eingliederung der LMP3-Klasse in die Klassenstruktur des Langstreckenevents auf dem Kurs von Abu Dhabi geschlossen. Demzufolge werden die LMP3 ab der nächsten, 7.Ausgabe des Events am Golf vollständig nach den technischen Regularien des ACO laufen und damit die bisherige Prototypenklasse, in der auch CN-Prototypen startberechtigt waren, ersetzen. Bei der letzten, sechsten Ausgabe des Wüstenklassikers waren erstmals 4 Ligier der Teams Graff Racing und United Autosports an den Start gegangen, wobei das Trio Winslow/Taylor/Muston auf einem Ligier JS P3 LMP3 der Graff-Mannschaft auf Gesamtrang 7 den Sieg in der Prototypenkategorie holte.

Mit dieser Vereinbarung könnten die LMP3 zur alleinigen, gesamtsiegfähigen Klasse des Rennens werden, das bisher auf die GT3 als Top-Kategorie gesetzt hatte. Die LMP3 sind in der Regel etwas schneller als die GT3 – ein Fakt der sowohl in den Rennen der VdeV-Serie als auch des neuen Michelin GT3-Le Mans Cups wiederholt bestätigt wurde.

Karl Mauer: "VLN-Reform nicht übers Knie brechen"

Mitte Mai hatten wir im Vorfeld des diesjährigen 24 Stunden Rennens am Nürburgring über einen Bericht unserer Kollegen von Motorsport-Total berichtet der sich mit Überlegungen zur Zusammenlegung von VLN Langstreckenmeisterschaft und 24 Stunden am Nürburgring zu einer gemeinsamen Serie beschäftigte. Am vergangenen Wochenende ergab sich für uns nun noch mal die Gelegenheit, sich bei VLN-Chef Karl Mauer über den Fortgang der Gespräche zu informieren.

„Angestossen karlmauerwurden diese schon seit längerer Zeit erwogenen Gespräche durch die von Olaf Manthey geleitete ILN, die uns dankenswerterweise eine sehr fundierte und detaillierte konsolidierte Meinung der Teamchefs und Piloten zu diesem Thema geliefert hat. Das ist dann immer besser als wenn einzelne Teamchefs zu uns kommen und diese Punkte in Einzelgesprächen mit uns diskutieren. Die Gespräche laufen auch noch, allerdings haben wir jetzt keine Eile das Thema nun übers Knie zu brechen. Zum Einen haben wir jetzt keine akute Notsituation das uns die Kunden en masse abspringen – der Serie geht es ja vergleichsweise gut. Zum Anderen gibt es noch sehr viele versteckte Details bei den einzelnen Punkten die zum Teil gar nicht im Blickfeld sind und die wir erst mal in aller Ruhe klären wollen. Ich denke daher nicht das wir schon 2018 in der Lage sein werden entscheidende Punkte zu realisieren.“

Zur Erinnerung: Im Gespräch waren die Zusammenlegung von VLN Langstreckenmeisterschaft, 24h-Qualirennen und des 24h-Klassikers zu einer Serie mit gemeinsamer Wertung, eine Straffung des Kalenders, ein Saisonstart im Sommer nach dem 24h-Rennen mit dem Klassiker als Finale, sowie die evtl. Einführung weiterer längerer Rennen.

Zumindest beim letzten Punkt liess Mauer durchblicken, das dies nicht seine vorrangigste Priorität wäre „Längere Rennen als 6h sehe ich nicht im Rahmen der von den VLN-Veranstaltern ausgetragenen Läufe kommen! Wir haben die Standarddistanz von 4 bzw.6h und alles was darüber hinaus geht, ist auch eine Kostenfrage nicht nur für den Veranstalter sondern auch für die Teams. Diese haben zum Beispiel diesbezüglich sehr positiv auf die Straffung des Kalenders auf nur noch 9 Läufe reagiert, auch wenn diese eher zufällig durch den Ausstieg eines unserer Veranstalter aus der VLN Langstreckenmeisterschaft zustande gekommen ist. Aber auch die 9 verbleibenden Läufe, die für die meisten Teams schon kostenintensiv genug sind, müssen jetzt nicht das Modell der Wahl sein. Da gibt es eine Reihe von Alternativen die man in Betracht ziehen könnte.“

Ohne konkreter zu werden deutete Mauer damit an das ein VLN-Kalender in der Zukunft auch weniger als 9 Rennen enthalten könnte, indem zum Beispiel Veranstalter ihre Rennen auch alternierend in geraden oder ungeraden Jahren austragen könnten. „Wir haben für das kommende Jahr schon das Problem das das 24h-Rennen dort sehr früh stattfinden könnte, so das es schwer werden könnte, dann vorher 2 VLN-Termine und das Qualifikationsrennen in einen Kalender zu pressen.“

Mauer sieht daher die anstehenden Änderungen gelassen und ohne Druck und ist skeptisch das es schon 2018 zu Änderungen in der Struktur der VLN Langstreckenmeisterschaft und des 24h-Rennens kommt : „Lieber klären wir in Ruhe alle Details und haben dann ein schlüssiges Konzept, als wenn wir es nun zu schnell umsetzen und aufgrund der dann entstehenden Schwierigkeiten Kunden verlieren. Bis zur Motorshow wollen wir die nächste Runde der Gespräche führen. Ihr könnt uns dann noch mal fragen wie weit wir dann sind.“

29 Wagen am Ring bei der Le Mans Revanche

29 Wagen - 5 LMP1, 11 LMP2, 8 GTE-Pro und 5 GTE-Am – werden Ende der Woche ab Freitag bei den 6h am Nürburgring, der 4.Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2017 antreten. Damit schrumpft das Feld im Vergleich zum letzten 6h Lauf in Spa-Francorchamps (Le Mans mal aussen vorgelassen) um lediglich einen Wagen, nämlich den dritten Toyota.

Die Japaner sind nach der erneuten Niederlage an der Sarthe natürlich am Ring um eine Revanche bemüht, doch diese wird nicht so einfach fallen wie bei den ersten beiden Läufen der Meisterschaft. Denn Porsche will am Ring erstmals das High-Downforce-Kit am Porsche 919 Hybrid zum Einsatz bringen, und der Ring liegt den japanern bislang nicht - zumindest kommte man in den letzten beiden Jahren noch nicht dort auf das Podium klettern. Zumindest bei den Piloten ist die Kontinuität gewahrt: Sebastian Buemi tritt nun doch nicht wie einige seiner WEC-Kollegen bei der Formula E in New York an sondern bleibt den Japanern an Bord der #8 erhalten. 2 Änderungen gibt es dennoch in der Top-Klasse gegenüber Spa-Francorchamps : Zum einen steigt José Maria Lopez wieder an Bord des Toyotas mit der #7 zu (der Argentinier war schon in Le Mans fit, war dort jedoch an Bord des dritten Wagens eingesetzt worden) und zum Anderen ersetzt Marco Bonanomi im ByKolles-CLM Spa-Pilot James Rossiter.

Zahlreiche Änderungen gibt es jedoch wegen der Formula E-Terminüberschneidung in der LMP2 zu notieren: Im Rebellion Racing-Oreca #13 ersetzt „Pipo“ Derani Nelson Piquet Jr.. In der #31 des Teams springt Filipe Alburquerque für Nicolas Prost ein. Im #24 Manor GP-Wagen wird Jean-Eric Verne wie berichtet durch Robert Mehri ersetzt. Ben Hanley ersetzt im G-Drive-Auto #26 den abwesenden Alex Lynn. Hanleys Sitz im TDS-Auto wird wiederum von Mathieu Vaxiviere okkupiert. Schliesslich kann Toyota-Pilot Nicolas Lapierre mangels eines drittem TS050 im Signatech-Wagen #36 Romain Dumas vertreten. Erneut dabei ist wieder die britische Tockwith-Mannschaft, die den einzigen Ligier im Feld stellt.

In der GTE-Pro haben mit einer Ausnahme alle Teams von Ford, Ferrari und Porsche wieder auf 2-Fahrer-Crews abgerüstet. Lediglich Astons #97 wird mit dem Trio Turner/Adam/Serra erwartet während der #95 auch nur noch das Duo Thiim/Soerensen an Bord hat. Im Ferrari #71 ersetzt Tony Vilander Stammfahrer Sam Bird an der Seite von Davide Rigon. Keine Änderungen gibt es hingegen an Bord der GTE-Am-Teams zu vermelden.

Die Trackaction der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft am Ring beginnt ab Freitag dem 14.7 mit den ersten freien Trainings. Am Sonntag dem 16.7 ist das Rennen von 13-19 Uhr angesetzt. Ein Bericht zum Rennen ist auf diesen Seiten wieder geplant.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen